OMV macht beim milliardenschweren Gasprojekt Neptun Deep im Schwarzen Meer einen entscheidenden Schritt nach vorn. Eine Einigung der Tochter OMV Petrom mit der rumänischen Regierung räumt zentrale Rechtsrisiken aus dem Weg und sichert den langfristigen Rahmen für das Vorhaben. Damit klärt sich ein zentraler Unsicherheitsfaktor für die Strategie des Konzerns im europäischen Gasgeschäft.

Die Fakten im Überblick

  • Anpassung des Konzessionsvertrags für das Gasfeld Neptun Deep mit dem rumänischen Staat
  • Rechtssichere Verlängerung der Explorationsfrist für die Ziele „Nard-1“ und „Anaconda-1“
  • Rücknahme der Klagen vor dem Internationalen Schiedsgerichtshof (ICC) und nationalen Gerichten
  • Bestätigung des Ziels „First Gas“ im Jahr 2027
  • Beseitigung drohender Vertragsstrafen und eines möglichen Teilverlusts der Konzession

Im Handel heute zeigt sich die Aktie trotz leichter Tagesdelle von zuletzt 47,30 Euro technisch robust. Nach einem Jahresplus von gut 23 % und nur rund 4 % Abstand zum 52‑Wochen-Hoch bleibt das Papier nahe seiner oberen Handelsspanne.

Einigung im Schwarzen Meer entschärft Risiken

Kern der Nachricht ist die Anpassung des Konzessionsvertrags für Neptun Deep, die OMV Petrom am Vormittag gemeldet hat. Die bislang kritische Frage der Explorationsfristen ist damit geklärt: Die Lizenz wurde so verlängert, dass die geplanten Bohrungen an den Zielen „Nard-1“ und „Anaconda-1“ ohne zeitlichen Druck umgesetzt werden können.

Im Gegenzug zieht OMV Petrom mehrere laufende Verfahren zurück – darunter eine Klage vor dem Internationalen Schiedsgerichtshof in Paris und Prozesse vor rumänischen Gerichten. Die juristische Auseinandersetzung mit dem Staat wird damit beigelegt.

Besonders wichtig: Ohne die Einigung hätten dem Projekt nach Unternehmensangaben Vertragsstrafen oder im Extremfall ein teilweiser Verlust der Konzession drohen können. Stattdessen bestätigt das Management den bekannten Zeitplan und hält an 2027 als Ziel für die erste Gasproduktion fest.

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Strategische Bedeutung von Neptun Deep

Neptun Deep ist weit mehr als ein Einzelprojekt. Mit geschätzten Reserven von rund 100 Milliarden Kubikmetern Erdgas handelt es sich um das größte Erdgasprojekt innerhalb der EU. Für OMV ist das Feld ein zentraler Baustein, um die Abhängigkeit von russischem Gas vollständig zu beenden und die Versorgung in Zentral- und Südosteuropa stärker aus eigener Produktion zu decken.

Marktteilnehmer sehen in der Einigung ein klares „De-Risking“ des Investmentcases. Die Konflikte mit dem rumänischen Staat hatten in den vergangenen Quartalen für eine zusätzliche Risikoprämie im Kurs gesorgt. Die nun erreichte „Friedenslösung“ schafft Planungssicherheit und öffnet die nächste Phase: die konkrete Umsetzung der Investitionsentscheidung und den Aufbau der Offshore-Infrastruktur.

In der längerfristigen Entwicklung fügt sich der Schritt in die Linie des Managements ein, das Portfolio zu straffen und den Fokus auf rentable Upstream-Projekte in politisch stabilen oder nun stabilisierten Rahmenbedingungen zu legen.

Ausblick: Von der Rechtsklärung zur Umsetzung

Mit der geklärten Rechtslage verlagert sich der Schwerpunkt nun klar auf die operative Seite. Die nächsten Meilensteine sind:

  • Start der neuen Explorationsbohrungen im Neptun-Deep-Gebiet
  • Fortschritte beim Bau der Offshore- und Anbindungsinfrastruktur
  • Detailliertere Konkretisierung des Projektzeitplans bis 2027

Analysten dürften die verbesserte Sichtbarkeit der künftigen Cashflows ab 2027 in ihren Modellen berücksichtigen. Kurzfristig rücken dagegen wieder klassische Treiber wie die Entwicklung von Öl- und Gaspreisen sowie die bevorstehende Q4-Berichterstattung in den Vordergrund.

Charttechnisch präsentiert sich der Titel stabil: Der Kurs liegt knapp über dem 50‑Tage-Durchschnitt und rund 2 % über der 200‑Tage-Linie, während ein RSI von knapp 48 weder Überhitzung noch Überverkauf signalisiert. Hält der positive Nachrichtenfluss rund um Neptun Deep an, könnte ein erneuter Anlauf auf den Bereich des jüngsten Jahreshochs folgen.

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