Ocugen Aktie: Absturz nach Strategie-Update!

Die Biotechnologie-Hoffnung Ocugen überrascht mit einem detaillierten Einblick in ihre Zukunftspläne – doch die Anleger reagieren alles andere als begeistert. Nach der Präsentation auf einer wichtigen Biotech-Konferenz am Donnerstag stürzte die Aktie am Freitag um über 7% ab. Was steckt hinter der negativen Marktreaktion auf vermeintlich positive Nachrichten?

Drei BLA-Einreichungen bis 2028 geplant

Das Herzstück der Unternehmensstrategie bildet ein ambitionierter Zeitplan: Bis 2028 will Ocugen gleich drei Zulassungsanträge bei den Behörden einreichen. Den Anfang macht 2026 der Hoffnungsträger OCU400 zur Behandlung von Retinitis pigmentosa, einer Erbkrankheit, die zur Erblindung führt.

Aktuell läuft die entscheidende Phase-3-Studie "Limelight" mit 150 Patienten. Die Ergebnisse dieser Studie, die für 2026 erwartet werden, könnten über Erfolg oder Misserfolg des Unternehmens entscheiden. Parallel arbeitet Ocugen an zwei weiteren Gentherapie-Kandidaten: OCU410 ST gegen die Stargardt-Krankheit und OCU410 für geografische Atrophie.

Finanzpolster reicht bis 2027

Immerhin kann das Unternehmen bei der Finanzierung Entwarnung geben. Mit einer jüngsten Kapitalzufuhr von 20 Millionen Dollar und einem geplanten Verkauf der Beteiligung an Neocort sieht sich Ocugen bis 2027 ausfinanziert. Bei einem quartalsweisen Geldverbrauch von etwa 12 Millionen Dollar verschafft das dem Biotech-Unternehmen erst einmal Ruhe.

Warum die Enttäuschung?

Die negative Marktreaktion dürfte vor allem einem Umstand geschuldet sein: Die vorgestellte Strategie bietet keine kurzfristigen Katalysatoren. Bis zur ersten möglichen Zulassung vergehen noch mindestens zwei Jahre – eine Ewigkeit in der schnelllebigen Biotech-Welt.

Die Präsentation bestätigte letztendlich nur den langwierigen Entwicklungszyklus klinischer Studien, ohne neue, aufregende Wendungen zu liefern. Trotz der jüngsten Kursschwäche halten Analysten mehrheitlich an ihrer positiven Einschätzung fest – das nächste entscheidende Datum steht bereits fest: die Limelight-Daten 2026.