Während der KI-Boom den Chipriesen Nvidia Rekorde beschert, liegt ein Milliardenmarkt brach: China. Firmenchef Jensen Huang rechnete eigentlich mit 50 Milliarden Dollar Umsatz in diesem Jahr - doch aktuell verkauft sein Konzern dort gar nichts. Grund sind US-Exportsperren und Gegenwind aus Peking. Ein klassischer Fall, bei dem Geopolitik die Geschäfte durchkreuzt.

Delivery Hero: Überraschungsgewinn, aber gedämpfte Erwartungen

Der Berliner Essenslieferdienst liefert eine Überraschung: Im ersten Halbjahr erzielte das Unternehmen dank gestiegener Bestellungen und einer Erholung in Asien unerwartet hohe Gewinne im Tagesgeschäft. Kosteneinsparungen taten ihr Übriges. Doch trotz dieser positiven Entwicklung senkte Vorstandschef Niklas Östberg das Jahresziel für den operativen Gewinn - negative Währungseffekte machen ihm einen Strich durch die Rechnung.

Medien-Machtspiel: Berlusconis übernehmen ProSiebenSat.1

Der Bieterwettbewerb ist entschieden: Die Berlusconi-Familie übernimmt die Mehrheit am deutschen TV-Konzern ProSiebenSat.1. Der tschechische Finanzinvestor PPF verkauft seinen Anteil von knapp 15,7 Prozent an die Berlusconi-Gesellschaft Media for Europe. Zusammen mit den bereits gehaltenen 43,6 Prozent steigt der Anteil der Italiener damit auf rund 60 Prozent. An der Börse wurde diese Entwicklung mit Kursgewinnen quittiert.

Konsumflaute trifft Spirituosen-Riesen

Pernod Ricard spürt die Zurückhaltung der Verbraucher deutlich: In China und den USA belasteten ein trübes wirtschaftliches Umfeld und die US-Zollpolitik das Geschäft. Der Umsatz sank im vergangenen Jahr um 5,5 Prozent auf knapp elf Milliarden Euro. Immerhin: Die Märkte honorierten, dass das Ergebnis besser ausfiel als von Analysten erwartet - die Aktie legte um mehr als fünf Prozent zu.

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Das dürfte die Branche aufhorchen lassen: Während etablierte Player mit geopolitischen Herausforderungen kämpfen, nutzen Newcomer die Gunst der Stunde. Die Frage ist: Wer setzt sich am Ende durch?