Liebe Leserinnen und Leser,

41,4 Millionen Dollar in drei Tagen – so viel Aktienvolumen hat eine NVIDIA-Managerin gerade abgestoßen. Klingt nach einem routinierten Insider-Trade? Mag sein. Doch die Häufung solcher Verkäufe bei gleichzeitig wackelnden KI-Bewertungen lässt aufhorchen. Während in den USA die Nervosität rund um überhitzte Tech-Aktien wächst, kämpft die Commerzbank in Frankfurt gegen eine ganz andere Art von Druck: Die Übernahmefantasie durch UniCredit bröckelt. Und am Rohstoffmarkt? Da zeichnet sich bei Lithium eine Wende ab, die Tesla und Co. teuer zu stehen kommen könnte. Drei Märkte, drei Geschichten – und alle drei zeigen, wie fragil vermeintliche Gewissheiten sein können.

NVIDIA-Insider verkaufen – Zufall oder Warnsignal?

Debora Shoquist, Executive Vice President bei NVIDIA, hat zwischen dem 10. und 12. Dezember insgesamt 223.839 Aktien abgestoßen. Die Transaktionen erfolgten zu Kursen zwischen 175,14 und 185,16 Dollar und summierten sich auf 41,4 Millionen Dollar. Offiziell lief alles über einen vorher festgelegten 10b5-1-Handelsplan – rechtlich also sauber. Trotzdem: Solche Volumina fallen auf, gerade in einer Phase, in der Analysten zunehmend vor einer KI-Blase warnen.

Denn die jüngsten Quartalszahlen von Broadcom hatten die Märkte aufgeschreckt. Trotz starker Ergebnisse brach die Aktie ein, weil Anleger plötzlich Zweifel an den Margenperspektiven bekamen. NVIDIA selbst hatte zwar im November mit seinen Blackwell-Chips überzeugt, doch die Bewertung bleibt sportlich: Ein KGV von knapp 100 lässt wenig Raum für Enttäuschungen. Wenn dann noch hochrangige Manager größere Pakete verkaufen, fragen sich Investoren zu Recht: Wissen die etwas, was wir nicht wissen?

Hinzu kommt politischer Gegenwind aus Washington. Der Vorsitzende des China-Ausschusses im US-Repräsentantenhaus, John Moolenaar, fordert Handelsminister Howard Lutnick auf, Präsident Trumps Entscheidung zu erklären, NVIDIA den Verkauf von H200-Chips nach China zu erlauben. Moolenaar argumentiert, dass Trumps frühere Export-Restriktionen gegen Huawei funktioniert hätten – und dass eine Lockerung nun genau den strategischen Vorteil gefährde, den die USA mühsam aufgebaut haben. Sollte die Politik hier zurückrudern, könnte das NVIDIAs Wachstumsperspektiven in Asien deutlich eintrüben.

Anzeige: Während Insider-Verkäufe oft schwer zu interpretieren sind, gibt es Handelssysteme, die solche Marktbewegungen systematisch für Gewinne nutzen. Analyst Carsten Müller hat in seinem kostenlosen Webinar zur „Cash-Rallye" ein System vorgestellt, das technische Ausbrüche mit Volumenanalyse und fundamentalen Auslösern kombiniert. Das Prinzip: Zweimal wöchentlich werden konkrete Trade-Signale generiert – egal ob bei Aktien wie Rheinmetall (+136,5% in einem Trade), Siemens Energy (+96,9%) oder Rohstoffen. Die durchschnittliche Performance liegt bei +62,5% pro Trade, was bei einem Einsatz von 1.200 Euro rund 753 Euro Gewinn bedeutet. In den nächsten 10 Wochen sollen 20 solcher Cash-Trades identifiziert werden. Details zur Cash-Rallye und dem ersten kostenlosen Trade

Commerzbank-Chefin Orlopp: „UniCredit-Übernahme ergibt keinen Sinn"

Während NVIDIA-Anleger über Insiderverkäufe grübeln, herrscht bei der Commerzbank Klartext-Stimmung. Vorstandschefin Bettina Orlopp hat in einem Interview mit der „Welt am Sonntag" unmissverständlich klargemacht: Eine Übernahme durch UniCredit sei auf dem aktuellen Bewertungsniveau nicht sinnvoll. „Eine Transaktion ist kein Selbstzweck, sie muss für Aktionäre, Kunden und Mitarbeitende Sinn ergeben und Wert schaffen. Das sehen wir auf dem aktuellen Bewertungsniveau nicht", so Orlopp wörtlich.

Die Italiener könnten zwar mit potenziell hohen Synergien argumentieren, doch Orlopp hält diese wegen Überlappungen im Geschäft und hohen Umsetzungsrisiken für fragwürdig. Interessant: Sie bietet UniCredit-Chef Andrea Orcel gleichzeitig einen gesichtswahrenden Ausstieg an. Das Engagement habe sich durch die Kursgewinne bereits gelohnt, und technisch könne UniCredit genauso kursschonend gehen, wie sie gekommen sei. Der Ball liege nun bei UniCredit – die Commerzbank könne die Situation nicht allein beenden.

UniCredit hält mittlerweile rund 26 Prozent der Anteile und hat über Finanzinstrumente Zugriff auf weitere drei Prozent. Ab 30 Prozent wäre ein Übernahmeangebot für alle übrigen Aktien Pflicht. Doch Orcel hat bisher keinen ersten Schritt gemacht. Die Gespräche bewegen sich laut Orlopp im Rahmen normaler Investorengespräche – manchmal sei Orcel dabei, manchmal nicht. Für Anleger bedeutet das: Die Übernahmefantasie, die den Kurs monatelang gestützt hat, könnte sich als Luftnummer erweisen. Gleichzeitig betont Orlopp, die Commerzbank liege bei der Umsetzung ihrer Strategie im Plan. Selbst die schwache deutsche Konjunktur gefährde die Ziele nicht, da die makroökonomischen Kalkulationen sehr konservativ seien.

Lithium-Wende: Warum 2026 die Preise explodieren könnten

Während Tech und Banken ihre eigenen Dramen durchleben, braut sich am Rohstoffmarkt etwas zusammen, das Tesla, BYD und Co. teuer zu stehen kommen könnte: Lithium-Knappheit. Nach zwei Jahren Preisverfall – von über 80.000 Dollar pro Tonne auf zeitweise unter 10.000 Dollar – sehen Analysten von Bernstein nun eine scharfe Trendwende voraus. Der Grund: Die Angebotsseite kollabiert schneller als erwartet, während die Nachfrage anzieht.

Bernstein berichtet, dass Chinas Lithium-Lagerbestände im dritten Quartal 2025 von 130.000 Tonnen auf 100.000 Tonnen gefallen sind – der niedrigste Stand seit 2024. Die Lagerdauer sank auf rund 25 Tage. Gleichzeitig haben niedrige Preise hochpreisige Minen in Australien, Simbabwe und China in den Wartungsmodus gezwungen. Insgesamt stehen 191.000 Tonnen LCE-Kapazität still oder laufen nur noch teilweise. Ein Neustart dieser Anlagen erfordert höhere Preise – und genau die könnten nun kommen.

Für 2026 prognostiziert Bernstein einen Nachfrageanstieg um 29 Prozent auf 2,2 Millionen Tonnen LCE, während das Angebot nur um 17 Prozent wächst. Die Auslastung würde damit auf 99 Prozent steigen – praktisch Vollauslastung. Bernstein hebt deshalb seine Preisprognose für Lithiumkarbonat 2026 von 10.000 auf 17.000 Dollar pro Tonne an. Für 2027 rechnet die Bank sogar mit 25.000 Dollar. Der langfristige Gleichgewichtspreis dürfte bei rund 15.000 Dollar liegen – genug, um den Produzenten eine Kapitalrendite von zehn Prozent zu sichern.

Was das für Elektroauto-Hersteller bedeutet? Steigende Batteriekosten, genau zu einem Zeitpunkt, an dem sie eigentlich günstiger werden sollten. Tesla hat bereits mit schwachen Absatzzahlen in Europa zu kämpfen – im Oktober brach der Absatz um 48,5 Prozent ein. Sollten nun auch noch die Inputkosten steigen, wird es für Elon Musk schwer, die Preise wettbewerbsfähig zu halten. BYD und andere chinesische Hersteller könnten dank staatlicher Subventionen besser abgefedert sein, doch auch sie werden die Lithium-Wende zu spüren bekommen.

Was die kommenden Tage bringen

Die nächsten Wochen dürften zeigen, ob die aktuellen Entwicklungen nur Momentaufnahmen sind oder ob sich echte Trendwenden abzeichnen. Bei NVIDIA wird spannend, ob weitere Insider-Verkäufe folgen – und ob die Politik in Washington tatsächlich die China-Exporte wieder einschränkt. Die Commerzbank muss beweisen, dass sie auch ohne Übernahmefantasie eigenständig wachsen kann. Und am Lithium-Markt wird sich zeigen, ob die Produzenten die Preise wirklich nach oben treiben können oder ob neue Kapazitäten schneller ans Netz gehen als erwartet.

Eines ist sicher: In allen drei Märkten sind die Weichen gerade neu gestellt worden. Wer jetzt aufmerksam bleibt, kann die nächsten Bewegungen früh erkennen.

Beste Grüße und ein schönes Wochenende,
Andreas Sommer

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