Ein rätselhafter Kurssprung sorgte gestern bei Northern Dynasty Minerals für Aufsehen. Die Aktie des umstrittenen Bergbauunternehmens legte zweistellig zu – obwohl keine frischen Nachrichten vorlagen. Stattdessen griffen Anleger scheinbar alte Meldungen auf und interpretierten sie neu. Doch was steckt wirklich hinter dem plötzlichen Interesse an dem seit Jahren blockierten Pebble-Projekt?

Kursexplosion ohne konkreten Auslöser

An der NYSE American schoss die Northern Dynasty-Aktie um 13,3% auf 1,06 Dollar nach oben, nachdem sie zwischenzeitlich sogar die 1,15-Dollar-Marke touchiert hatte. Parallel dazu kletterte der Titel in Toronto um 13,8% auf 1,48 kanadische Dollar. Das Handelsvolumen blieb dabei robust, auch wenn es leicht unter den jüngsten Durchschnittswerten lag.

Bemerkenswert: Die vermeintlichen Katalysatoren für den Kursanstieg waren alles andere als aktuell. Marktkommentatoren verwiesen auf die laufende Klage gegen die US-Umweltbehörde EPA und eine kürzlich erhaltene Royalty-Zahlung. Tatsächlich liegt die Einreichung der Klage bereits über zwei Monate zurück – sie erfolgte am 17. Juli 2025. Die erwähnte Finanzierungstranche von 12 Millionen Dollar wurde sogar schon am 2. Juni 2025 erhalten.

Pebble-Projekt weiter im Regulierungswirrwarr

Das Kupfer- und Goldprojekt Pebble in Alaska bleibt das Herzstück der Unternehmensstrategie – und gleichzeitig der größte Unsicherheitsfaktor. Die EPA hatte das Vorhaben mit einem Veto gestoppt und dabei auf mögliche Schäden für die Lachsfischerei in der Bristol Bay verwiesen. Northern Dynasty kämpft seit Jahren gegen diese Entscheidung an.

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Noch Ende August bestätigte sich, dass das Unternehmen weiterhin keinen überarbeiteten Vorschlag bei der EPA eingereicht hatte. Der regulatorische Stillstand hält also an, während die Anwälte vor Gericht um eine Aufhebung des EPA-Vetos kämpfen.

Entscheidende Termine rücken näher

Die kommenden Wochen könnten wegweisend werden. Bis zum 30. September steht die vierte Tranche der Royalty-Finanzierung über weitere 12 Millionen Dollar an. Diese Mittel sind entscheidend für die Fortsetzung der rechtlichen und operativen Aktivitäten. Eine fünfte und finale Tranche könnte bis Ende Dezember folgen.

Für Mitte November wird der nächste Quartalsbericht erwartet. Aus technischer Sicht hat der gestrige Anstieg die Aktie über ihren 50-Tage-Durchschnitt katapultiert – ein Signal, das chartorientierte Anleger durchaus als positiv werten dürften.

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