Der Streaming-Pionier Netflix sorgt weiter für Furore an der Börse. Analysten überschlagen sich förmlich mit bullischen Prognosen, und das aus gutem Grund: Ein prall gefüllter Content-Kalender und strategische Preisanpassungen beflügeln die Fantasie. Doch was steckt genau hinter dem Optimismus und welche Meilensteine stehen bevor?

Die Experten von Jefferies haben gerade erst ihr Kursziel für die Netflix-Papiere von 1.200 auf satte 1.400 US-Dollar angehoben und ihre Kaufempfehlung zementiert. Aktuell notiert das Papier nahe seines 52-Wochen-Hochs bei rund 1.219 US-Dollar und hat binnen eines Jahres eine beeindruckende Rallye von 92 % hingelegt. Kein Wunder, attestiert InvestingPro dem Unternehmen doch mit einem perfekten Piotroski Score von 9 eine außergewöhnliche finanzielle Gesundheit.

Als Treibstoff für die Kursrakete sehen die Analysten die jüngsten Preiserhöhungen in den USA sowie eine schlagkräftige Armada an Neuerscheinungen im zweiten Halbjahr. Hits wie "Squid Game", die finale Staffel von "Stranger Things", "Wednesday" und sogar NFL-Spiele sollen die Kassen klingeln lassen. Damit dürfte Netflix das obere Ende seiner Umsatzprognose für das Geschäftsjahr 2025 locker erreichen. Bereits in den letzten zwölf Monaten konnte ein starkes Umsatzwachstum von 15 % verbucht werden, was die Marktkapitalisierung auf beachtliche 518,76 Milliarden US-Dollar anwachsen ließ.

Doch ist der Zenit damit schon erreicht?

Geht es nach Jefferies, noch lange nicht. Für die kommenden fünf Jahre prognostizieren sie ein Wachstum von über 20 % bei Gewinn pro Aktie und freiem Cashflow. Die Schlüssel hierzu: hochmargige Werbeeinnahmen, der Ausbau des Live-Sport-Angebots und weitere Preisanpassungen. Trotz einer gewissen Skepsis bezüglich der Netto-Neukundenzahlen in der UCAN-Region für 2026 – hier liegen die Analysten mit 2,2 Millionen unter dem Konsens von 3,2 Millionen – überwiegt der Glaube an eine verbesserte Monetarisierung der Werbe-Abos und den Ganzjahreseffekt der Preiserhöhungen.

Ein Puzzlestück dieser Strategie ist der mit Spannung erwartete Abschluss der Erfolgsserie "Stranger Things". Die finale fünfte Staffel wird, wie am Sonntag im Rahmen des Tudum-Events verkündet, in drei Teilen veröffentlicht: "Volume 1" startet am 26. November, "Volume 2" zu Weihnachten und das große Finale an Silvester – jeweils um 17 Uhr pazifischer Zeit, was 2 Uhr nachts mitteleuropäischer Zeit am Folgetag entspricht. Die Serie gilt als eines der Zugpferde im Portfolio des Streaming-Anbieters und hat seit ihrer Premiere Kultstatus erreicht.

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Analysten im Kaufrausch?

Nicht nur Jefferies, auch andere Analystenhäuser zeigen sich begeistert. So schraubten die Experten von BofA Securities ihr Kursziel auf 1.490 US-Dollar hoch und verwiesen auf das robuste Gewinnmomentum sowie das Abonnentenwachstum. Evercore ISI sieht das Ziel bei 1.350 US-Dollar und betont das riesige Marktpotenzial. TD Cowen wiederum erhöhte auf 1.325 US-Dollar und hob das deutliche Wachstum im werbefinanzierten Abo-Modell hervor.

Abseits der reinen Zahlen verbreitert Netflix auch sein Angebot: Noch in diesem Jahr soll die legendäre Kinderserie "Sesamstraße" zum Abruf bereitstehen. Und eine interessante Personalie am Rande: Mitgründer Reed Hastings ist dem Aufsichtsrat von Anthropic beigetreten, einem Unternehmen, das sich auf KI-Entwicklung spezialisiert.

Die Zeichen stehen also auf Sturm – im positiven Sinne. Mit einer starken Content-Pipeline, cleveren Monetarisierungsstrategien und dem Rückenwind der Analysten scheint der Streaming-Gigant bestens gerüstet, seine Erfolgsgeschichte fortzuschreiben. Die jüngste Kursentwicklung von zeitweise plus 0,23 Prozent auf 1.210,00 US-Dollar an der NASDAQ unterstreicht diese positive Grundstimmung.

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