Die Nel-Aktie schwimmt gegen den Strom: Während der norwegische OBX-Index am Freitag um 0,72% einbrach, legte der Wasserstoff-Spezialist solide 1,38% zu und schloss bei 2,34 NOK. Diese Outperformance an der Osloer Börse lässt aufhorchen – besonders angesichts der düsteren Marktlage mit 142 fallenden gegen nur 123 steigende Titel.

Doch was steckt hinter dieser ungewöhnlichen Stärke? Die Antwort könnte bereits am Dienstag kommen.

Q3-Zahlen: Der Moment der Wahrheit

Am 29. Oktober steht Nel vor einer entscheidenden Bewährungsprobe. Um 07:00 Uhr werden die Q3-Ergebnisse veröffentlicht, eine Stunde später folgt die Präsentation. Das Timing ist brisant, denn die jüngste Bilanz offenbarte massive Probleme:

• Umsatzeinbruch von 48% im Jahresvergleich
• Anhaltende Verzögerungen bei Wasserstoff-Projekten
• Schwieriges Marktumfeld für Elektrolyseur-Hersteller

Die Investoren warten gespannt auf Klarheit über die strategische Neuausrichtung des Unternehmens.

H2 Energy liefert Hoffnungsschimmer

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Einen positiven Impuls erhielt die Aktie durch einen Auftrag von H2 Energy am 7. Oktober – bereits die dritte Kooperation zwischen beiden Unternehmen. Nel sicherte sich einen weiteren Auftrag für eine containerisierte PEM-Lösung, die modulare Wasserstoffproduktion ermöglicht.

Diese etablierte Partnerschaft zeigt: Trotz Marktturbulenzen vertrauen Kunden auf Nels Technologie. Die flexible Containerisierung trifft den Nerv der Zeit und bedient die wachsende Nachfrage nach anpassbaren Deployment-Optionen.

Elektrolyseur-Sektor kämpft ums Überleben

Der gesamte Wasserstoff-Markt steht unter enormem Druck. Globale Großprojekte verzögern sich, Produktionskosten explodieren und die Nachfrage nach kohlenstoffarmen Kraftstoffen schwächelt dramatisch. Projektentwickler fahren Investitionen zurück – ein toxisches Umfeld für Nel, dessen Geschäftsmodell auf Großaufträgen basiert.

Kann das Unternehmen diesen Gegenwind in den Q3-Zahlen abfedern? Die jüngste Kurserholung deutet auf vorsichtigen Optimismus institutioneller Anleger hin. Doch die fundamentalen Herausforderungen bleiben bestehen: Umsatzrückgänge und Projektabsagen bestimmen weiterhin die Schlagzeilen.

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