Nasdaq 100: Intel zündet Turbo!

Der Nasdaq 100 hat einen turbulenten Freitag hinter sich – und das lag nicht nur an der verkürzten Handelszeit nach Thanksgiving oder technischen Pannen. Während der KI-Liebling Nvidia schwächelte, sorgte ausgerechnet das Sorgenkind Intel für ein massives Kursfeuerwerk und rettete die Stimmung. Doch trotz des grünen Vorzeichens zum Wochenausklang bleibt ein bitterer Nachgeschmack: Die beeindruckende siebenmonatige Siegesserie des Tech-Index ist offiziell gerissen.

Zins-Hoffnung schlägt Technik-Pannen

Der Handelstag begann holprig: Wegen Kühlungsproblemen in einem Rechenzentrum der CME Group standen die Futures-Märkte am Morgen zeitweise still. Doch sobald der Kassahandel startete, übernahmen die Optimisten das Ruder. Der Grund für die gute Laune liegt in der Geldpolitik. Dank moderater Inflationsdaten setzen Investoren nun mit einer Wahrscheinlichkeit von fast 87 Prozent auf eine Zinssenkung der US-Notenbank im Dezember. Diese Aussicht auf billigeres Geld lieferte den nötigen Rückenwind, um die geringen Handelsvolumina zu kompensieren.

Verkehrte Welt bei Chips

Besonders spannend war die Rotation innerhalb des Halbleitersektors. Normalerweise zieht Nvidia den Markt nach oben, doch diesmal gab die KI-Ikone um 1,8 Prozent nach. Anleger sorgen sich zunehmend um die Bewertung und die wachsende Konkurrenz durch Tech-Giganten wie Google, die eigene Chips entwickeln.

Stattdessen stand Intel im Rampenlicht. Die Aktie schoss um über 10 Prozent nach oben und setzte sich an die Spitze des Index. Auslöser waren Berichte, wonach der Chiphersteller bereits 2027 eine Partnerschaft zur Fertigung von Apples M-Serie-Chips ergattern könnte. Diese „Made in USA“-Fantasie hauchte den Foundry-Ambitionen des Konzerns neues Leben ein. Auch Krypto-Titel wie Coinbase profitierten vom Bitcoin-Höhenflug, während AppLovin seinen Siegeszug fortsetzte.

Bullen bleiben am Drücker

Trotz des monatlichen Rücksetzers von rund 2,6 Prozent ist das charttechnische Bild noch nicht zerstört. Der Index schloss bei 25.434,89 Punkten und konnte damit seinen 50-Tage-Durchschnitt von 25.118,91 Punkten erfolgreich verteidigen. Solange diese Marke hält, bleibt der übergeordnete Aufwärtstrend intakt, auch wenn der Weg zu neuen Allzeithochs steinig bleibt.

Der Fokus verschiebt sich nun rasant auf die nächste Woche: Mit den „Cyber Monday“-Verkaufszahlen und dem entscheidenden Arbeitsmarktbericht steht die nächste Bewährungsprobe an. Können diese Daten die Jahresendrallye neu entfachen oder kippt die Stimmung endgültig?