Kann der IT-Dienstleister das Vertrauen der Anleger zurückgewinnen? Die Nagarro-Aktie erlebt turbulente Tage: Nach einem Absturz um 13% wegen verspäteter Bilanzveröffentlichung zeigt sich erste Erholung – doch die eigentliche Bewährungsprobe steht noch bevor.

Bilanz-Verschiebung schockt Märkte

Der Auslöser der jüngsten Volatilität: Nagarro muss die Veröffentlichung des Jahresabschlusses 2024 verschieben. Grund sind komplexe Fragen zur Umsatzrealisierung, die mit dem neuen Abschlussprüfer geklärt werden müssen. Für Anleger ein Alarmzeichen – der Kurs stürzte prompt auf 66,20 Euro, nur knapp 10% über dem 52-Wochen-Tief.

Doch das ist nicht das einzige Risiko:

  • SDax-Ausschluss droht: Wie schon Varta und Evotec könnte Nagarro temporär aus dem Index fliegen
  • Dividenden-Unsicherheit: Geplante Ausschüttung (10-20% des EBIT) hängt an korrekten Zahlen
  • Firmenwert-Belastung: Kaufpreisallokationen könnten rückwirkend die Gewinne drücken

Lichtblicke trotz Tumult

Interessanterweise zeigen die verfügbaren Daten ein gemischtes Bild:

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  • Umsatzwachstum 2024: +6,6% (bereinigt +7,2%) auf 972 Mio. Euro
  • EBITDA-Sprung: +16% auf 146,5 Mio. Euro – Margenanstieg auf 15,1%

"Die Rentabilitätsverbesserung ist beachtlich", betont Jefferies-Analyst Martin Comtesse. Doch Oddo BHF reagierte dennoch mit einer Herabstufung auf "Neutral".

Entscheidungstag: 15. Mai

Alles hängt nun an den Zahlen am 15. Mai: Werden die Bilanzprobleme als Lappalie abgetan – oder enthüllen sie tiefere Risse? Die extreme Volatilität (64,57% annualisiert) spiegelt die Nervosität.

Für risikobereite Anleger könnte die aktuelle Schwäche eine Einstiegsgelegenheit bieten. Doch bis zur Bilanz-Präsentation bleibt Nagarro ein Hochrisiko-Titel – mit Potenzial für Überraschungen in beide Richtungen.

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