Mutares dreht an den großen Rädern: Terranor-Teilverkauf für 6 Millionen Euro, kompletter Logistik-Exit und zeitgleich ein neuer Deal in der Spezialchemie. Die Münchener Beteiligungsgesellschaft fährt kurz vor Jahresende eine aggressive Transaktionsstrategie – und zeigt, wie das Geschäftsmodell „Fix & Sell" in der Praxis funktioniert.

Die Transaktions-Woche im Überblick:
* Terranor-Teilverkauf: 2,5 Mio. Aktien platziert, 6 Mio. Euro Bruttoerlös
* Fuentes-Exit: Vollständiger Verkauf des Logistik-Dienstleisters
* Venator-Akquisition: Einstieg in Spezialchemie (35 Mio. Euro Umsatz)
* Return on Invested Capital bei Terranor deutlich über Zielvorgabe

Sollten Anleger sofort verkaufen? Oder lohnt sich doch der Einstieg bei Mutares?

Terranor bringt frisches Kapital

Der Teilverkauf der börsennotierten Terranor Group AB markiert einen klassischen Zwischenschritt. Mutares reduzierte die Beteiligung von über 57 Prozent um rund 12,5 Prozentpunkte und platzierte 2,5 Millionen Aktien bei institutionellen Investoren. Der Bruttoerlös von circa 6 Millionen Euro fließt direkt in die Holding-Kasse.

Die Mehrheit bleibt mit 57 Prozent gewahrt, gleichzeitig steigt der Streubesitz der schwedischen Tochter. Das Management betont: Der erzielte Return on Invested Capital liegt deutlich über den internen Schwellenwerten. Die Transaktion zeigt, wie Mutares stille Reserven realisiert, ohne die Kontrolle über aussichtsreiche Beteiligungen vollständig aufzugeben.

Strategischer Umbau: Logistik raus, Chemie rein

Parallel läuft die Portfolio-Rotation auf Hochtouren. Mit Fuentes Quality Logistics S.L. veräußerte Mutares einen spanischen Spezialisten für temperaturgeführte Transporte (Umsatz rund 200 Millionen Euro) komplett an ein Konsortium um Ontime und die Gründerfamilie. Dieser Exit trägt laut Unternehmensangaben signifikant zum Jahresergebnis bei.

Im Gegenzug sicherte sich Mutares Venator Ultramarine Blue Pigments – ein französischer Hersteller von Ultramarinblau- und Violett-Pigmenten mit Sitz in Comines. Das Umsatzvolumen liegt bei etwa 35 Millionen Euro, das Closing ist für Q1 2026 geplant. Der Deal markiert den Eintritt ins Segment Spezialchemie und soll als neue Plattform-Investition fungieren.

Zahlen bestätigen die Strategie

Die operative Dynamik spiegelt sich in den Finanzdaten wider. In den ersten neun Monaten 2025 steigerte die Holding den Jahresüberschuss um 56 Prozent auf 83,5 Millionen Euro. Die Strategie, sanierte Portfoliounternehmen gewinnbringend zu verkaufen, greift aktuell in dichter Folge.

Der vollständige Exit bei Steyr Motors im November hatte bereits Liquidität freigesetzt. Die Dezember-Transaktionen zeigen: Die M&A-Pipeline funktioniert in beide Richtungen. Mutares kauft gezielt zu und monetarisiert parallel erfolgreiche Turnarounds.

Kursziel bleibt ambitioniert

Die Aktie schloss am Freitag bei 28,90 Euro, 1,87 Prozent im Minus. Seit Jahresanfang steht ein Plus von 7,84 Prozent zu Buche. Zum 52-Wochen-Hoch von 46,00 Euro (17. März 2025) fehlen allerdings noch 37 Prozent.

Die aktuellen Deals stärken die Liquiditätsposition und die Dividendenfähigkeit der Holding. Entscheidend bleibt, ob das Management die angekündigte „Harvesting"-Phase konsequent fortsetzt. Die jüngsten Transaktionen belegen: Auch kurz vor Jahresende hält Mutares das Tempo hoch, um die Bilanz für 2025 zu optimieren. Das Closing der Venator-Akquisition im ersten Quartal 2026 wird zeigen, ob die Plattform-Strategie in der Spezialchemie aufgeht.

Mutares-Aktie: Kaufen oder verkaufen?! Neue Mutares-Analyse vom 20. Dezember liefert die Antwort:

Die neusten Mutares-Zahlen sprechen eine klare Sprache: Dringender Handlungsbedarf für Mutares-Aktionäre. Lohnt sich ein Einstieg oder sollten Sie lieber verkaufen? In der aktuellen Gratis-Analyse vom 20. Dezember erfahren Sie was jetzt zu tun ist.

Mutares: Kaufen oder verkaufen? Hier weiterlesen...