Kann der Triebwerkshersteller seinen Höhenflug trotz drohender US-Zölle und Währungsrisiken fortsetzen? MTU Aero Engines lieferte überraschend starke Quartalszahlen ab – doch gleichzeitig ziehen dunkle Wolken am Horizont auf. Während die operative Performance beeindruckt, zwingen Währungsturbulenzen und mögliche Handelsbarrieren das Unternehmen in die Defensive.

Überraschungscoup im ersten Quartal

Mit einem satten Umsatzplus von 25% auf 2,1 Milliarden Euro und einem operativen Gewinnsprung von 38% auf 300 Millionen Euro hat MTU die Erwartungen klar übertroffen. Besonders bemerkenswert:

  • Die starke Nachfrage nach Triebwerkswartungen und -teilen treibt das Geschäft
  • Militäraufträge zeigen sich robust trotz geopolitischer Spannungen
  • Die Marge verbesserte sich deutlich – ein Zeichen für Pricing-Power

Doch der Jubel könnte verfrüht sein. Denn gleich zwei Risiken drohen, den Höhenflug zu bremsen.

Zollgefahr aus den USA: Millionenschwere Belastung?

Während die Zahlen optimistisch stimmen, warnt der Konzern selbst vor möglichen US-Zöllen. Diese könnten das Jahresergebnis um einen "mittleren bis hohen zweistelligen Millionenbetrag" drücken. MTU prüft Gegenmaßnahmen – doch wie viel Spielraum hat das Unternehmen wirklich?

Spannend dabei: Der Großteil der möglichen Zölle betrifft nicht die eigenen Produkte, sondern Komponenten von Zulieferern. Das zeigt, wie verwundbar globale Lieferketten bleiben.

Währungsturbulenzen zwingen zu Prognosekorrektur

Der schwächelnde US-Dollar hat MTU bereits jetzt zu einer herben Prognosesenkung gezwungen:

  • Umsatzerwartung für 2025 von ursprünglich 8,7-8,9 auf jetzt 8,3-8,5 Milliarden Euro reduziert
  • Interessanterweise hält das Unternehmen an der Gewinnprognose fest – ein Zeichen von Kostendisziplin?

Analysten bleiben vorsichtig optimistisch

Warburg Research bestätigte zwar das "Hold"-Rating, hob aber das Kursziel auf 312 Euro an – knapp 4% über dem aktuellen Niveau. Analyst Christian Cohrs sieht die starken operativen Zahlen, warnt aber vor den unkalkulierbaren Zollrisiken.

Fazit: MTU zeigt sich operativ in Topform – doch externe Faktoren könnten den Schwung bremsen. Die nächsten Wochen werden zeigen, ob der Triebwerksbauer seine Erfolgsstory trotz Gegenwind fortsetzen kann.

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