Die Medigene AG steht vor dem finanziellen Abgrund – doch die Aktie erzählt eine überraschende Geschichte. Während das Biotech-Unternehmen seit April im Insolvenzverfahren steckt, hat sich der Kurs in den letzten 30 Tagen um satte 75% erholt. Wie passt das zusammen?

Von der Kapitalerhöhung in die Insolvenz

Noch im Mai 2024 schien alles auf Kurs: Eine überzeichnete Kapitalerhöhung und die Ankündigung verlängerter Liquidität bis Juli 2025 sollten Stabilität signalisieren. Doch die Realität holte das Unternehmen brutal ein:

  • März 2025: Medigene muss den Verlust der Hälfte des Grundkapitals melden
  • Liquiditätsprognose wird von Juli auf Mai 2025 korrigiert
  • April 2025: Antrag auf Insolvenzverfahren wegen Überschuldung

"Die Diskrepanz zwischen den früheren Prognosen und der tatsächlichen Entwicklung ist erschütternd", kommentiert ein Marktbeobachter. Ausbleibende Meilensteinzahlungen und vertragliche Einnahmen ließen die Kasse schneller leerlaufen als erwartet.

Paradoxe Kursrally trotz Insolvenz

Doch während die fundamentale Lage düster bleibt, zeigt die Aktie seit Juni bemerkenswerte Resilienz:

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  • 75,64% Kursanstieg in den letzten 30 Tagen
  • Erreicht mit 0,15 € aktuell das 52-Wochen-Hoch
  • Extrem hohe Volatilität von 189,65%

Was treibt diese Rally an? Ein möglicher Faktor: Der Wechsel in den General Standard der Frankfurter Börse im Juni. Die höheren Transparenzanforderungen könnten Restrukturierungshoffnungen befeuern – auch wenn sie an der Insolvenzsituation nichts ändern.

Wird das Comeback gelingen?

Die Medigene-Story zeigt einmal mehr: Der Markt handelt oft Erwartungen, nicht die aktuelle Realität. Doch ob die jüngste Erholung mehr ist als nur eine Spekulationsblase, bleibt fraglich. Mit einer RSI von 53,4 ist die Aktie weder überkauft noch überverkauft – der Kampf um die Richtung geht weiter.

Eines ist klar: Für Anleger bleibt das Investment ein Hochrisikospiel. Die fundamentale Basis für eine nachhaltige Erholung muss das Unternehmen erst noch schaffen.

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