Nach monatelangem Absturz zeigt sich bei Marvell Technology ein völlig anderes Bild. Der Chip-Entwickler, der seit Jahresbeginn über 30 Prozent an Wert verloren hatte, überrascht mit einem kräftigen Kurssprung. Doch was steckt hinter dieser plötzlichen Kehrtwendung – und kann sie von Dauer sein?

Enttäuschung weicht vorsichtigem Optimismus

Die Ausgangslage war alles andere als rosig. Schwache Quartalsprognosen hatten die Aktie zu Jahresbeginn regelrecht abstürzen lassen. Während Analysten mit Umsätzen von rund 2 Milliarden Dollar gerechnet hatten, dämpfte das Management die Erwartungen auf etwa 1,88 Milliarden Dollar.

Doch die tatsächlichen Zahlen des ersten Quartals fielen besser aus als befürchtet: Mit knapp 1,9 Milliarden Dollar Umsatz und einem Gewinn je Aktie von 0,62 Dollar übertraf Marvell die Konsensschätzungen. Für das laufende Quartal stellt das Unternehmen nun Erlöse von rund 2 Milliarden Dollar in Aussicht – genau jene Marke, die Investoren ursprünglich erwartet hatten.

KI-Boom als Hoffnungsträger

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Besonders interessant wird es beim Blick auf die langfristigen Perspektiven. Marvell hat seine Projektion für den adressierbaren Markt im Bereich KI-Rechenzentren drastisch nach oben korrigiert: Bis 2028 soll dieser auf 94 Milliarden Dollar anwachsen – das entspricht einem jährlichen Wachstum von 35 Prozent.

Das Unternehmen positioniert sich gezielt in diesem Zukunftsmarkt und arbeitet bereits mit über zehn Kunden an mehr als 50 Projekten. Allerdings dämpft ein Faktor die Euphorie: Konkrete Produktionsrampen sind noch nicht in Sicht, was die Unsicherheit über den Zeitpunkt der Umsetzung erhöht.

Institutionelle Investoren bleiben aktiv

Auch große Investoren beobachten die Entwicklung genau. Asset Management One Co. Ltd. stockte seine Position im ersten Quartal um 5,8 Prozent auf, weitere institutionelle Anleger passten ihre Positionen an. Trotz der jüngsten Erholung bleiben jedoch makroökonomische Risiken und mögliche Zollauswirkungen als Unsicherheitsfaktoren bestehen.

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