Die australische Lynas Rare Earths verzeichnete im ersten Quartal einen beeindruckenden Umsatzsprung von 66% auf 200,2 Millionen australische Dollar. Doch der Schein trügt - die Erwartungen der Analysten von 230 Millionen Dollar wurden verfehlt. Was steckt hinter dieser zwiespältigen Entwicklung?

Der Hintergrund ist brisant: China, das über 90% der weltweiten Seltenen Erden kontrolliert, verschärft kontinuierlich seine Exportbeschränkungen. Im Oktober führte Peking neue Kontrollen ein und setzte sogar Verarbeitungsanlagen für Seltene Erden auf die Exportverbotsliste. Ein klares Signal im Handelskonflikt mit den USA.

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Starke Nachfrage, schwächere Realität

CEO Amanda Lacaze zeigt sich optimistisch: "Die Marktnachfrage ist stark, und wir haben große Flexibilität bei der Wahl unserer Kunden und Preise." Das Unternehmen prognostiziert ein jährliches Nachfragenwachstum im hohen einstelligen bis niedrigen zweistelligen Bereich.

Die Produktionszahlen sprechen eine ähnliche Sprache: 3.993 Tonnen Seltene-Erden-Oxide im Vergleich zu 2.722 Tonnen im Vorjahr. Besonders wertvoll sind die 9 Tonnen der hochpreisigen Metalle Dysprosium und Terbium, deren Produktion erst dieses Jahr anlief.

Doch Analyst Daniel Morgan von Barrenjoey dämpft die Euphorie: Die nachgelagerte Nachfrage sei nicht so stark wie erwartet, und der Hochlauf der wertvollsten Metalle dauere länger als geplant.

Geopolitische Spannungen als Kurstreiber

Washington und Peking verhandelten diese Woche über ein Handelsabkommen, das geplante US-Zölle pausieren und chinesische Exportkontrollen für ein Jahr verschieben könnte. Ein Hoffnungsschimmer für die Branche, die unter den Versorgungsängsten leidet.

Lynas hat bereits Vorsichtsmaßnahmen getroffen und alternative Lieferquellen für kritische Inputs identifiziert. Das Unternehmen drosselt bewusst Produktion und Verkäufe, bis "verschiedene Regierungsabkommen finalisiert sind".

Ungewisse Zukunft in Texas

Besonders spannend bleibt die Situation um Lynas' geplante Verarbeitungsanlage in Texas. Das mit dem US-Verteidigungsministerium vereinbarte Projekt steht unter "erheblicher Unsicherheit" - Probleme bei Abwassermanagement, Abnahmeverträgen und hohen Investitionskosten bremsen den Fortschritt.

Stattdessen konzentriert sich das Unternehmen auf den Ausbau seiner malaysischen Anlage, um die ostasiatische Nachfrage zu bedienen. Ein strategischer Schwenk, der die geopolitischen Realitäten widerspiegelt.

Die Lynas-Aktie zeigt sich unbeeindruckt und notiert mittags unverändert bei 15,27 australischen Dollar. Anleger warten offenbar ab, wie sich die Handelsgespräche zwischen den Supermächten entwickeln.

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