Die Aktie des Robotik-Pioniers Intuitive Surgical wird derzeit von zwei gegensätzlichen Kräften bewegt: Während große Investoren massiv zukaufen, reduzieren Top-Manager ihre Anteile in Rekordtempo. Ein klassischer Fall von "smart money" gegen Insiderwissen – doch wer liegt richtig?

Machtpoker der Großinvestoren

Institutionelle Anleger zeigen derzeit ungewöhnlich starkes Interesse an Intuitive Surgical. Liberty Wealth Management erhöhte seine Position im ersten Quartal um sagenhafte 685%, Allianz SE legte sogar 437% zu. Diese massiven Aufstockungen sind ein deutliches Vertrauensvotum in den Medizintechnik-Spezialisten. Offenbar setzen die Profis auf die langfristige Wachstumsstory des Unternehmens.

Insider verkaufen im großen Stil

Doch während die Institutionen kaufen, ziehen sich die Manager zurück. Senior Vice President Mark Brosius reduzierte seine Anteile um 19%, Executive Vice President Myriam Curet sogar um 93% innerhalb von drei Monaten. Insgesamt gingen so Aktien im Wert von 7,9 Millionen Dollar in Verkauf. Solche massiven Abgänge von Führungskräften werfen immer Fragen auf – besonders wenn sie zeitgleich mit positiven Geschäftszahlen fallen.

Robuste Zahlen stützen die Bullen-These

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Tatsächlich lieferte Intuitive Surgical im zweiten Quartal starke Ergebnisse:

  • Umsatzwachstum von 21% auf 2,44 Milliarden Dollar
  • 17% mehr Operationen mit den robotischen Systemen weltweit
  • 395 neue da Vinci-Systeme installiert, davon 180 der neuen 5er-Generation

Das Unternehmen bestätigte zudem seine Prognose für ein Verfahrenswachstum von 15-17% in 2025. Die installierte Basis wuchs auf 10.488 Systeme – ein Plus von 14%.

Analysten bleiben optimistisch

Trotz der Insider-Verkäufe heben Analysten ihre Kursziele an: Evercore ISI sieht die Aktie bei 550 Dollar, Piper Sandler sogar bei 595 Dollar. Sie vertrauen offenbar mehr den harten Fakten als den Signalen der Manager.

Die Frage bleibt: Wissen die Insider etwas, was der Markt noch nicht sieht? Oder nutzen sie einfach nur hohe Kurse für persönliche Gewinnmitnahmen? Die nächsten Quartalszahlen dürften die Richtung weisen.

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