Die Halbleiterbranche gerät immer tiefer in die Krise - und Infineon bekommt das voll zu spüren. Während der DAX zulegt, kann sich der deutsche Chipriese dem Abwärtssog nicht entziehen. In nur zwei Handelstagen verlor die Aktie bereits 7 Prozent an Wert.

Der Grund für das Debakel kommt aus Frankreich: STMicroelectronics hat mit seinen Quartalszahlen die Anleger geschockt und die gesamte Chipbranche mit nach unten gerissen. Die Franzosen rutschten zeitweise um fast 13 Prozent ab - ein Erdrutsch, der auch deutsche Konkurrenten erfasst.

Währungsturbulenzen belasten massiv

Was bei STMicro schiefgelaufen ist, dürfte auch Infineon-Anleger nervös machen. UBS-Experte Francois-Xavier Bouvignies spricht Klartext: Die Währungsbelastungen "beißen" ordentlich ins Geschäft. Trotz grundsätzlich solider Quartalszahlen war die Bruttomarge enttäuschend schwach.

Besonders bitter: Die Erwartungen waren bereits zuvor nach schwachen Berichten von NXP und Texas Instruments nach unten korrigiert worden. Dennoch wurden die Anleger auf dem falschen Fuß erwischt.

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Ergebnisprognosen unter Beschuss

Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache: Bouvignies sieht das operative Ergebnis im dritten Quartal 10 bis 15 Prozent unter den Konsensschätzungen. Für das Gesamtjahr rechnet er mit einer Korrektur von 5 Prozent nach unten.

Diese düsteren Aussichten treffen die gesamte Branche. Infineon kann sich selbst in einem starken Marktumfeld nicht von der Schwäche der Konkurrenz abkoppeln. Die Bären haben das Kommando übernommen - und ein Ende der Talfahrt ist noch nicht in Sicht.

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