Illumina steht vor einer Zerreißprobe: Während der Genomik-Pionier mit einem dramatischen Einbruch des China-Geschäfts kämpft, setzt das Management auf ehrgeizige Wachstumsziele. Doch wie realistisch sind diese Pläne angesichts der aktuellen Herausforderungen?

Chinas Importstopp belastet Geschäft

Die Lage in China entwickelt sich zum Albtraum für Illumina. Seit dem Importstopp für DNA-Sequenziergeräte im März 2025 verliert das Unternehmen rapide Marktanteile in der einst lukrativen Region. Zwar darf Illumina weiterhin Verbrauchsmaterialien für bereits installierte Geräte liefern, doch der Schaden ist immens.

Besonders bitter: Konkurrenten im Bereich der hochpräzisen Long-Read-Sequenzierung nutzen die Gunst der Stunde und drängen verstärkt auf den chinesischen Markt. Dies beschleunigt einen Abwärtstrend, der sich bereits seit Jahren abzeichnete. Aktuell trägt China weniger als 5% zum Gesamtumsatz bei – ein dramatischer Rückgang.

Ambitionierte Ziele trotz Gegenwind

Auf der Bernstein-Konferenz zeigte CEO Jacob Thyson trotz der Widrigkeiten ehrgeizige Pläne auf:

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• Hoch einstelliges Umsatzwachstum bis 2027 (ohne Greater China)
• Gewinnmargen-Steigerung um 500 Basispunkte
• X-Plattform soll noch dieses Jahr über 50% des Umsatzes ausmachen

Doch die Hürden sind hoch. Neben den China-Problemen belasten sinkende Forschungsbudgets im akademischen Bereich das Geschäft. Die US-Leitlinie für diesen Markt wurde bereits um 15% nach unten korrigiert.

Finanzielle Einbußen und Kostendruck

Die Zahlen sprechen eine klare Sprache:

• Q1-2025-Umsatz leicht rückläufig bei 1,04 Mrd. $
• GAAP-Gewinn pro Aktie bei 0,82 $
• Jahresprognose deutlich gesenkt: Statt leichtem Wachstum nun 1-3% Rückgang erwartet

Zusätzlich drücken Tarifkosten von rund 85 Mio. $ die Marge um 125 Basispunkte. Die Kostensenkungsmaßnahmen in Höhe von 100 Mio. $ in diesem Jahr zeigen, wie ernst die Lage ist.

Die entscheidende Frage: Kann Illumina seine technologische Führungsposition behaupten, während gleichzeitig die Margen unter Druck stehen und wichtige Märkte wegbrechen? Die nächsten Quartale werden zeigen, ob die ehrgeizigen Ziele mehr als nur Wunschdenken sind.

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