Der Schweizer Baustoffriese hat gestern den radikalsten Umbau seiner Unternehmensgeschichte vollzogen. Mit der Abspaltung des kompletten Nordamerika-Geschäfts entstehen zwei völlig eigenständige Börsenunternehmen. Für Anleger bedeutet das eine fundamentale Neubewertung – die bisherige Investment-Story von Holcim existiert nicht mehr.

Historischer Schnitt vollzogen

Der gestrige Handelstag markierte das Ende einer Ära. Holcim trennte sich komplett von seinem Nordamerika-Geschäft, das nun unter dem Namen Amrize als eigenständiges Unternehmen firmiert. Aktionäre erhielten für jede Holcim-Aktie eine neue Amrize-Aktie als Sachdividende.

Die Auswirkungen sind dramatisch: Während Amrize sich als wachstumsstarkes US-Infrastrukturunternehmen positioniert, fokussiert sich die "neue" Holcim auf Europa, Lateinamerika, Australien und Nordafrika. Aus einem Konzern wurden zwei schlagkräftige Börsenplayer.

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Die Kapitalallokation wird gezielt auf die attraktivsten Märkte gelenkt. Schluss mit der Gießkanne – das neue Holcim setzt auf Fokus statt Breite.

Markt reagiert mit Kursschock

Der Börsenstart der getrennten Unternehmen sorgte für Aufregung. Das Holcim-Papier brach um drastische 42 Prozent ein – technisch bedingt durch den Wegfall des Nordamerika-Werts. Parallel startete Amrize den Handel an der Schweizer SIX und der New York Stock Exchange.

Doch der Schein trügt: Zusammengerechnet übertrafen beide Aktien den letzten Kurs der alten Holcim vom Freitag leicht. Die Rechnung des Managements, durch die Aufspaltung verborgene Werte zu heben, scheint aufzugehen.

Analysten sehen für die neu fokussierte Holcim Potenzial durch stärkere Profitabilitätsorientierung in Europa und beschleunigtes Wachstum in den Kernregionen. Die Investment-Story beginnt von vorn – mit völlig neuen Vorzeichen.

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