Klagewelle und verlorenes Milliarden-Deal – die Telemedizin-Firma Hims & Hers steckt in einer tiefen Vertrauenskrise. Gleich mehrere Anwaltskanzleien haben Sammelklagen eingereicht, nachdem der Pharmariese Novo Nordisk die Zusammenarbeit abrupt beendete. Die Vorwürfe wiegen schwer: Illegale Nachahmerprodukte, irreführende Aussagen – und jetzt ein Kurssturz von über 34% binnen Tagen.

Machtpoker mit Novo Nordisk eskaliert

Der Skandal entzündete sich am 23. Juni, als Novo Nordisk die Partnerschaft mit sofortiger Wirkung kündigte. Der Vorwurf: Hims & Hers habe "täuschende Werbung für illegale Wegovy-Kopien betrieben, die Patientensicherheit gefährden". Der dänische Pharmakonzern bezog sich dabei auf vermeintlich personalisierte, aber massenhaft vertriebene Nachahmerpräparate des Blockbuster-Schlankheitsmittels.

Dabei galt die Kooperation seit der Ankündigung Ende April als strategischer Meilenstein für den Einstieg in den milliardenschweren Abnehm-Markt. Jetzt ist nicht nur diese Einnahmequelle weg – die Klagen werfen der Führung vor, bewusst über die Risiken geschwiegen zu haben.

Anleger klagen – Aktie im Sturzflug

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Die Börse reagierte unmittelbar: Nach der Kündigung rauschte die Aktie um mehr als ein Drittel nach unten. Die nun eingereichten Sammelklagen verstärken den Druck zusätzlich. Investoren haben bis zum 25. August Zeit, sich als Hauptkläger zu registrieren.

Die Vorwürfe der Anwälte sind brisant:

  • Falsche Aussagen zu Geschäftspraktiken zwischen April und Juni 2025
  • Verschleierung der wahren Risiken der Novo-Nordisk-Partnerschaft
  • Systematischer Vertrieb nicht zugelassener Medikamentenkopien

Vertrauen verspielt, Zukunft ungewiss

Während der Kurs weiter kämpft, steht für Anleger eine entscheidende Frage im Raum: Kann Hims & Hers das ramponierte Image reparieren – oder droht ein langwieriger Rechtsstreit mit unkalkulierbaren Folgen? Die nächsten Wochen werden zeigen, ob das Unternehmen aus der Abwärtsspirale findet oder weiter ins Taumeln gerät.

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