Ein Prestigeprojekt, das zur Enttäuschung wird? Hensoldt feierte gestern die Auslieferung ihres ersten hochmodernen TRS-4D LR Weitbereichsradarsystems – eines der leistungsfähigsten Systeme, die Deutschland je beschafft hat. Doch statt Jubelstürme auszulösen, reagierte die Aktie verhalten und gab sogar leicht nach. Was steckt hinter dieser paradoxen Reaktion?

Prestigeprojekt mit Haken: Unsicherheit überschattet Erfolg

Das neue Radarsystem soll die Fregatten der Sachsen-Klasse F124 modernisieren und das veraltete SMART-L-Radar ersetzen. Die Auslieferung an die Marinetechnikschule in Parow markiert einen wichtigen Meilenstein – das System wird dort als Test-, Referenz- und Ausbildungseinrichtung dienen.

Doch der Erfolg hat einen bitteren Beigeschmack: Es ist keineswegs gesichert, dass die drei weiteren Radarsysteme tatsächlich in die Fregatten eingerüstet werden. Diese Ungewissheit über den Fortgang des wichtigen Marine-Projekts könnte erklären, warum Anleger trotz des technologischen Durchbruchs zurückhaltend reagieren.

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Die wichtigsten Fakten im Überblick:
- Erstes TRS-4D LR Weitbereichsradarsystem ausgeliefert
- Bestimmung für F124-Fregatten-Modernisierung unsicher
- Konkurrent Rheinmetall setzt Rekordjagd fort
- Jefferies belässt Rating auf "Hold"

Dänemark-Entscheidung belastet zusätzlich

Die Verunsicherung wird durch internationale Entwicklungen verstärkt. Das Analysehaus Jefferies verwies auf Dänemarks Pläne, europäische Luftabwehrsysteme zu kaufen – aber nicht das von Hensoldt mitausgerüstete IRIS-T-System. Diese Entscheidung gilt als leicht negativ für Hensoldt im Rahmen der European Sky Shield Initiative.

Während die Konkurrenz jubelt, kämpft Hensoldt also mit gemischten Signalen aus verschiedenen Märkten.

Starkes Fundament gibt Hoffnung

Trotz der aktuellen Schwäche steht das Unternehmen auf soliden Füßen. Nach dem Zwischentief unter 80 Euro Mitte August hat sich die Aktie bereits deutlich erholt und mit über 180 Prozent Jahresperformance eine beeindruckende Rally hingelegt.

Als Treiber gelten die starken Halbjahreszahlen mit einem Auftragseingang von 1,4 Milliarden Euro. Der Auftragsbestand erreichte einen Rekordwert von fast 7,1 Milliarden Euro – ein Polster, das hohe Planungssicherheit bietet.

Entscheidung fällt im November

Können die ambitionierten Jahresziele das Ruder herumreißen? Am 7. November stehen die Q3-Zahlen an. Das Management peilt 2,5 bis 2,6 Milliarden Euro Umsatz und eine bereinigte EBITDA-Marge von 18 Prozent an. Ob der hohe Auftragsbestand endlich in konkrete Umsätze umgewandelt wird, dürfte über die weitere Kursentwicklung entscheiden.

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