Ein massiver Schock geht durch die europäische Rüstungsindustrie. Berichte über einen radikalen Friedensplan der neuen US-Administration lassen Anleger fluchtartig ihre Positionen räumen und stellen die Nachhaltigkeit des Rüstungs-Superzyklus infrage. Während die Märkte ein abruptes Ende des Geldregens einpreisen, warnen Experten vor einem fatalen Denkfehler: Könnte dieser "Frieden" paradoxerweise genau das Gegenteil für Europas Verteidigungshaushalte bedeuten?

Der Trump-Schock: Ende des Superzyklus?

Die Nervosität war am Freitag förmlich greifbar. Auslöser für den massiven Abverkauf war ein durchgesickerter "28-Punkte-Plan" aus Washington. Dieser sieht laut Medienberichten ein sofortiges Einfrieren des Ukraine-Konflikts, die Abtretung des Donbass an Russland und eine drastische Verkleinerung des ukrainischen Militärs vor. Besonders brisant: Der Entwurf soll weitgehend ohne die europäischen NATO-Partner entstanden sein.

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Marktteilnehmer reagierten prompt und interpretierten das Szenario eines forcierten Kriegsendes als Signal für sinkende Verteidigungsausgaben. Die Logik der Verkäufer ist simpel: Kein Krieg, keine Aufträge. Doch diese Rechnung könnte zu einfach sein.

Der operative Erfolg des Unternehmens spielte in diesem Umfeld keine Rolle mehr. Dass Hensoldt auf der Dubai Airshow 2025 eine strategisch wichtige Vereinbarung mit dem indischen Staatskonzern HAL zur Produktion von Warnsystemen unterzeichnete, ging im allgemeinen Marktlärm völlig unter.

Ein fataler Irrtum der Anleger?

Analysten von JPMorgan und der Citigroup mahnen zur Besonnenheit und weisen auf ein paradoxes Szenario hin. Ein von den USA diktierter Frieden, der faktisch einem russischen Sieg gleichkäme, würde die Sicherheitslage Europas nicht entspannen, sondern verschärfen. Die Konsequenz wäre nicht weniger Rüstung, sondern der Zwang zu einer massiven, eigenständigen Aufrüstung, um eine Abschreckung ohne den US-Schutzschirm aufzubauen.

Dennoch wiegt die aktuelle Marktstimmung schwer. Ein Blick auf die jüngste Kursentwicklung verdeutlicht die extreme Korrekturphase:

  • Rasanter Abstieg: In den letzten 30 Tagen verlor das Papier satte 26,27 Prozent an Wert.
  • Langfristiger Kontext: Trotz des jüngsten Einbruchs liegt die Aktie seit Jahresanfang (YTD) immer noch mit 114,45 Prozent im Plus.
  • Bewertungsdruck: Der Kursrutsch korrigiert die extreme Bewertungsausweitung der letzten zwei Jahre, in denen Hensoldt weit über historischen Durchschnitten notierte.

Mit einem Schlusskurs von 72,40 Euro am Freitag und einem Tagesverlust von 3,47 Prozent nähert sich der Titel nun kritischen Marken. Der Abstand zum 50-Tage-Durchschnitt hat sich mittlerweile auf fast 25 Prozent ausgeweitet, was den abrupten Stimmungswechsel unterstreicht.

Kampf an der 70-Euro-Marke

Für die kommende Handelswoche steht alles im Zeichen der politischen Bestätigung. Sollte das Weiße Haus die Details des Plans verifizieren, dürfte die Volatilität hoch bleiben. Charttechnisch richtet sich der Fokus nun auf die Unterstützung bei 70,00 Euro. Ein Bruch dieser Linie könnte weiteren Verkaufsdruck auslösen, während eine Stabilisierung als erstes Zeichen dafür gewertet würde, dass der Markt beginnt, die geopolitische Lage differenzierter zu betrachten.

Das Unternehmen bleibt mit vollen Auftragsbüchern fundamental stark, doch kurzfristig regiert die Angst vor einer neuen geopolitischen Realität. Die spannende Frage bleibt: Realisiert der Markt, dass ein Rückzug der USA Europas Rüstungszwang eher erhöht als senkt?

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