Der Rüstungselektronik-Spezialist aus Taufkirchen legt eine beeindruckende Transformation hin: Vom reinen Komponentenhersteller zum Multi-Domain-Systemanbieter. Mit einem Rekord-Auftragsbestand von 7,1 Milliarden Euro und hochgerechneten Zielmarken für 2030, die viele Analysten überraschen dürften. Doch kann Hensoldt diese ambitionierte "North Star"-Strategie auch wirklich liefern? Ein Blick auf die jüngsten Zahlen zeigt: Die Weichen stehen auf Vollgas.

Rekord-Backlog und explosive Prognose-Anhebung

Das Management um CEO Oliver Dörre stockte Anfang November die Erwartungen deutlich auf – und zwar nicht nur kosmetisch. Die Book-to-Bill-Prognose für 2025 kletterte von ursprünglich 1,2 auf eine Spanne zwischen 1,6 und 1,9. Was bedeutet das konkret? Auf jeden Euro Umsatz kommen aktuell bis zu 1,90 Euro neue Aufträge. Ein Traumverhältnis, das in der Branche selten ist.

Die wichtigsten Eckdaten der Q3-Performance:

  • Auftragseingang: Über 2 Milliarden Euro (+9% zum Vorjahr)
  • Auftragsbestand: 7,1 Milliarden Euro (Rekordniveau)
  • Umsatz 9M 2025: 1,5 Milliarden Euro (+14% im Kerngeschäft)
  • Bereinigte EBITDA-Marge: 18% oder höher erwartet für Gesamtjahr 2025
  • Book-to-Bill-Verhältnis: 1,3

Verantwortlich für den Boom sind vor allem Großprogramme wie der Eurofighter und die TRML-4D-Radarsysteme. Das Optronics-Segment brilliert dabei besonders: 27 Prozent Umsatzwachstum in den ersten neun Monaten und ein Book-to-Bill von 1,4 zeigen, wo die Musik spielt.

6 Milliarden bis 2030: Realismus oder Größenwahn?

Auf dem Capital Markets Day im November präsentierte Hensoldt eine Strategie, die es in sich hat. Bis 2030 soll der Umsatz von aktuell rund 2,5 Milliarden auf 6 Milliarden Euro mehr als verdoppelt werden. Die EBITDA-Marge soll parallel auf mindestens 20 Prozent klettern.

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Der Plan dahinter ist klar strukturiert: Mittelfristig peilt das Unternehmen ein jährliches Wachstum von 15 bis 20 Prozent an, während die EBITDA-Marge jedes Jahr um 50 Basispunkte steigen soll. Für 2026 rechnet Hensoldt bereits mit 10 Prozent Umsatzplus.

Was unterscheidet diese Prognose von üblicher Management-Rhetorik? Die industrielle Umsetzung läuft bereits. 80 Millionen Euro fließen in einen neuen Produktionsstandort für Luftverteidigungsradare. Die Kapazitätserweiterung ist keine Absichtserklärung mehr, sondern greifbare Realität.

Software-Defined Defence: Der Weg zur Plattform

Hensoldt positioniert sich bewusst als mehr als reiner Hardware-Lieferant. Die Transformation zum integrierten Systemanbieter mit Software-Defined Defence steht im Zentrum der "North Star"-Strategie. Vernetzte, intelligente Lösungen sollen künftig nicht nur verkauft, sondern auch als Service-Modelle angeboten werden.

Diese strategische Neuausrichtung zielt auf höhere Margen und wiederkehrende Umsätze ab. In Zeiten, in denen europäische Verteidigungsbudgets strukturell steigen und die Nachfrage nach vernetzten Systemarchitekturen explodiert, könnte dieser Schritt zum entscheidenden Differenzierungsmerkmal werden.

Dazu passt die solide Finanzierung: Im Juli 2025 platzierte das Unternehmen erfolgreich einen Schuldschein über 300 Millionen Euro – überzeichnet. Die Dividendenpolitik bleibt stabil bei 30 bis 40 Prozent des bereinigten Nettogewinns, der angestrebte Netto-Verschuldungsgrad liegt bei moderaten 1,5.

Zeitenwende als Dauerauftrag

Die geopolitische Gemengelage – von Ukraine-Krieg bis zu steigenden NATO-Verpflichtungen – spielt Hensoldt weiter in die Karten. Deutschland und Europa rüsten auf, und zwar nicht nur symbolisch. Die Nachfrage nach Radarsystemen, Sensoren und Aufklärungstechnik ist strukturell hoch und wird es bleiben.

Mit einem Auftragsbestand, der fast das Dreifache des Jahresumsatzes ausmacht, hat Hensoldt eine Planungssicherheit, von der viele Konzerne nur träumen können. Die Frage ist nicht mehr, ob das Wachstum kommt, sondern wie schnell das Unternehmen liefern kann.

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