7 Milliarden Euro Auftragsbestand – ein Rekord, der Hensoldt aktuell in eine Ausnahmeposition unter den europäischen Rüstungselektronik-Anbietern katapultiert. Während andere Unternehmen noch auf das große Geld aus der europäischen Aufrüstung warten, hat der Sensor-Spezialist bereits geliefert: Die Auftragsbücher sind prall gefüllt, das Management hebt die Prognosen an und peilt bis 2030 eine Umsatzverdopplung an. Doch kann Hensoldt dieses aggressive Wachstumstempo tatsächlich halten?

Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache

Die ersten neun Monate 2025 zeigen eindrucksvoll, wohin die Reise geht:

  • Auftragseingang: 2,017 Milliarden Euro (+8,7% zum Vorjahr)
  • Auftragsbestand: 7,096 Milliarden Euro (Rekordniveau)
  • Umsatzwachstum: +11,5% auf 1,536 Milliarden Euro
  • EBITDA-Marge: 13,7% (leichte Verbesserung)
  • Book-to-Bill-Verhältnis: Nun 1,6x bis 1,9x erwartet (zuvor 1,2x)

Besonders das Optronics-Segment legt einen Turbogurt ein: Plus 27,5 Prozent beim Umsatz. Die Nachrüstung optronischer Systeme für U212A-U-Boote und zusätzliche Bestellungen in der Ground-Based Systems-Linie treiben das Geschäft an. Auch das Sensors-Segment, das Herzstück von Hensoldt, wächst solide mit 9,3 Prozent – getrieben von Vertragsverlängerungen für Eurofighter-Radare und weiteren Bestellungen der TRML-4D- und Spexer-Systeme.

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2030-Vision: 6 Milliarden Umsatz im Visier

Am 11. November präsentierte CEO Oliver Dörre auf dem Capital Markets Day in Ulm die strategische Roadmap. Die Botschaft: Hensoldt will nicht nur wachsen, sondern sich grundlegend transformieren. Mit der MDOcore-Software-Suite positioniert sich das Unternehmen als Vorreiter für Multi-Domain-Operationen – ein Begriff, der künftig die moderne Kriegsführung definieren könnte.

Die mittelfristigen Ziele haben es in sich:

  • 2026: Umsatzwachstum von 10%
  • Mittelfrist: Jährliches Wachstum von 15-20%
  • EBITDA-Marge: Jährlich +50 Basispunkte
  • 2030: 6 Milliarden Euro Umsatz bei mindestens 20% EBITDA-Marge

"Die Zeitenwende 2.0 beginnt spürbare Auswirkungen zu haben", kommentierte Dörre die Entwicklung. Tatsächlich profitiert Hensoldt von einem strukturellen Megatrend: Die europäischen Verteidigungsausgaben steigen nicht nur punktuell, sondern nachhaltig. Deutschland, Frankreich und andere NATO-Staaten investieren massiv in die Modernisierung ihrer Streitkräfte.

Ist das alles schon im Kurs?

Die Hensoldt-Aktie hat seit Jahresbeginn eine beeindruckende Rally gelegt – ein Plus von 148 Prozent spricht für sich. Doch die jüngsten Wochen zeigen Ermüdungserscheinungen: Minus 9,3 Prozent in den letzten sieben Tagen, minus 13,2 Prozent im Monatsvergleich. Der Titel handelt aktuell bei 83,85 Euro und damit deutlich unter dem 50-Tage-Durchschnitt von 98,03 Euro.

Die hohe Volatilität von über 54 Prozent (annualisiert) unterstreicht: Hensoldt bleibt eine volatile Wette auf die europäische Aufrüstung. CFO Christian Ladurner betont zwar "finanzielle Disziplin und starke Umsetzung", doch die Frage bleibt: Kann das Unternehmen die ambitionierten Margenziele bei gleichzeitig massiven Investitionen in neue Produktionskapazitäten tatsächlich erreichen?

Die vorläufigen Gesamtjahreszahlen am 26. Februar 2026 dürften Klarheit bringen. Bis dahin gilt: Der Auftragsbestand von 7 Milliarden Euro bietet einen komfortablen Puffer – doch die Bewertung lässt wenig Spielraum für Enttäuschungen.

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