Der Rüstungselektronik-Spezialist Hensoldt meldet einen Großauftrag nach dem anderen, doch der Aktienkurs kann davon nicht profitieren. Während das Unternehmen militärische Hardware für Milliarden sichert und die Auftragsbücher füllt, geben die Papiere deutlich nach. Anleger fragen sich: Ist die Luft aus der Rüstungsrallye vorerst raus?

  • Aktueller Kurs: 73,05 €
  • Performance 7 Tage: -13,55 %
  • Performance YTD: +116,38 %
  • Abstand 52-Wochen-Hoch: -36,53 %

Volle Auftragsbücher, fallende Kurse

Operativ jagt eine Erfolgsmeldung die nächste. Die europäische Beschaffungsagentur OCCAR vergab Mitte Dezember einen Auftrag über 100.000 Nachtsichtgeräte für die Bundeswehr sowie weitere Einheiten für Belgien an das Konsortium um Hensoldt. Bis Ende 2030 sollen insgesamt mehr als 178.000 Geräte ausgeliefert werden, was die Produktionsauslastung im Optronik-Segment langfristig sichert.

Zusätzlich stärkt ein neuer Rahmenvertrag mit Rheinmetall die Position des Unternehmens. Die Vereinbarung läuft bis in die 2030er Jahre und umfasst Radarsysteme für die Luftverteidigung, darunter Ausrüstung für den Skyranger 30. Das potenzielle Volumen dieses Deals liegt im hohen dreistelligen Millionenbereich.

Sektor unter Druck

An der Börse wird diese operative Stärke derzeit ignoriert. Mit einem Kurs von 73,05 Euro notiert das Papier mittlerweile rund 36 Prozent unter dem 52-Wochen-Hoch vom Oktober. Allein in der letzten Woche verlor der Titel über 13 Prozent an Wert. Marktbeobachter sehen hierfür zwei Hauptgründe: Zum einen realisieren Anleger Gewinne nach der massiven Jahresperformance von über 116 Prozent.

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Zum anderen belasten Berichte über mögliche Friedensverhandlungen zwischen den USA und Russland den gesamten europäischen Rüstungssektor. Auch Branchengrößen wie Rheinmetall verzeichneten zuletzt Kursverluste. Die Sorge wächst, dass eine geopolitische Entspannung die Verteidigungsbudgets mittelfristig beeinflussen könnte.

Analysten treten auf die Bremse

Auch die Bewertung rückt zunehmend in den Fokus. Mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von über 60 ist viel Zukunftsmusik eingepreist. J.P. Morgan reagierte bereits und stufte Hensoldt zuletzt auf "Neutral" herab. Die Analysten begründeten dies mit verzögertem Wachstum und gestiegenen Kosten, obwohl das durchschnittliche Kursziel am Markt weiterhin Potenzial suggeriert.

Trotz strategischer Meilensteine, wie dem Eintreffen des ersten PEGASUS-Aufklärungsflugzeugs in Hamburg, dominiert aktuell die Skepsis. Solange die Unsicherheit über die geopolitische Lage anhält und der Abwärtstrend im Sektor besteht, dürften positive Einzelmeldungen es schwer haben, den Kurs nachhaltig zu drehen. Entscheidend wird nun sein, ob die Aktie im Bereich der gleitenden Durchschnitte eine Bodenbildung vollziehen kann.

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