Die Henkel-Aktie steckt in einem spannungsgeladenen Dilemma: Während charttechnische Signale bei den Vorzügen auf Erholung hoffen lassen, droht eine US-Klage gegen die Haarpflegemarke DevaCurl den Konsumgüterriesen zurückzuwerfen. Kann das Unternehmen diese widersprüchlichen Kräfte ausbalancieren?

US-Klage als Damoklesschwert

Ein aktueller Rechtsstreit in den USA belastet die Stimmung: Henkel sieht sich mit Vorwürfen falscher Rabattversprechen bei seiner Premium-Marke DevaCurl konfrontiert. Solche Klagen bergen nicht nur finanzielle Risiken, sondern können auch das hart erkämpfte Markenimage beschädigen. Besonders heikel: Der US-Markt ist für Henkels Konsumgütersparte von strategischer Bedeutung.

Charttechnik zeigt gespaltenes Bild

Die technische Analyse offenbart eine bemerkenswerte Divergenz zwischen den Aktiengattungen:

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  • Vorzugsaktien: Hier sorgte jüngst ein goldenes Kreuz (50-Tage-Durchschnitt durchbricht Kurslinie nach oben) für Optimismus. Das Handelsvolumen von über 119.000 Stück unterstreicht das gestiegene Interesse.
  • Stammaktien: Ganz anders das Bild bei den Stämmen – sie kämpfen unterhalb aller wichtigen Durchschnitte (20-, 50- und 200-Tage-Linie) mit deutlichem Verkaufsdruck.

Diese Diskrepanz zeigt: Marktteilnehmer bewerten die beiden Aktientypen aktuell völlig unterschiedlich.

Analysten und Quartalszahlen als nächste Katalysatoren

Die Deutsche Bank Research hat jüngst ihr Rating auf 'Buy' angehoben – ein Lichtblick für Anleger. Doch der eigentliche Prüfstein kommt am 7. August: Die Q2-Zahlen könnten klären, ob Henkel trotz der Herausforderungen operativ auf Kurs ist.

Mit einem Jahresminus von rund 16% (Stand: Freitag, 69,78 €) hat die Aktie bereits viel Luft nach oben. Doch bis zur nächsten Kursrally muss das Unternehmen erst noch beweisen, dass es die aktuellen Stürme unbeschadet übersteht. Die kommenden Wochen werden zeigen, ob die Bullen oder die Bären die Oberhand behalten.

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