Der Konsumgüterriese Henkel kämpft gegen eine beispiellose Vertrauenskrise – und selbst millionenschwere Aktienrückkäufe können den freien Fall der Aktie nicht stoppen. Nachdem das Papier heute ein neues 52-Wochen-Tief markierte, stellt sich die brennende Frage: Warum ignoriert der Markt die offensichtlichen Stützungsversuche des Managements?

Unterstützungslinie durchbrochen – Verkaufssignal aktiviert

Technisch betrachtet sendet die Henkel-Aktie klare Alarmzeichen:

  • Der Kurs durchbrach heute die kritische Marke von 65,92 Euro
  • Damit fiel das Papier auf den tiefsten Stand seit Juni 2024
  • Der Abstand zum 200-Tage-Durchschnitt beträgt mittlerweile 15%

"Dies ist ein klassisches Verkaufssignal", analysieren Charttechniker. Die psychologisch wichtige Unterstützung wurde nicht gehalten – ein klares Indiz für weiteres Abwärtspotenzial.

Rückkauf-Offensive verpufft wirkungslos

Dabei versucht Henkel mit aller Macht, den Kurs zu stabilisieren. Seit Mitte Mai läuft ein aggressives Rückkaufprogramm:

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  • Letzte Woche: 778.744 Vorzugs- und 229.995 Stammaktien zurückgekauft
  • Gesamt seit Mai: Über 4,3 Millionen Aktien im Wert von rund 285 Mio. Euro
  • Tägliches Kaufvolumen: Durchschnittlich 25-30 Mio. Euro

Doch die Bilanz ist ernüchternd: Trotz dieser massiven Interventionen verlor die Aktie allein in den letzten 30 Tagen weitere 5% an Wert. "Der Markt straft Henkel ab – und das Management steht mit seinem Programm praktisch allein da", kommentiert ein Händler.

Warum die Käufe nicht wirken

Drei Faktoren erklären das Phänomen:

  1. Sektorale Abkühlung: Der gesamte Konsumgütersektor leidet unter sinkender Margen
  2. Makro-Sorgen: Rezessionsängste drücken die Bewertungen
  3. Spezifische Henkel-Risiken: Wachstumssorgen in wichtigen Kernmärkten

Die entscheidende Frage: Wann erreicht der Kurs ein Niveau, das auch externe Investoren wieder als attraktiv bewerten? Solange sich daran nichts ändert, dürfte Henkels milliardenschwerer Einsatz weiter wie ein Tropfen auf den heißen Stein wirken.

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