Healwell AI liefert starke Wachstumszahlen, doch der Markt bleibt skeptisch. Nach einem spürbaren Rückgang im Schlussquartal 2025 sorgte kurz vor Weihnachten ein deutlicher Kurssprung für Aufmerksamkeit. Im Kern geht es um die Frage, ob das neue, fokussierte KI-Geschäftsmodell den Schritt in eine nachhaltige Profitabilität schafft.

Rebound nach Quartalsschwäche

Die Aktie hat in den vergangenen Monaten spürbar an Wert verloren, notiert seit Jahresanfang rund zwei Drittel im Minus und liegt deutlich unter dem 200-Tage-Durchschnitt. Gestern schloss der Titel bei 0,52 Euro und bleibt damit nur knapp über dem jüngsten 52-Wochen-Tief.

Auslöser für die erhöhte Nervosität waren vor allem die Entwicklungen im vierten Quartal 2025. Nach neuen Zwölfmonatstiefs kam es jedoch in der letzten vollen Handelssitzung vor Weihnachten zu einer Erholung mit klar steigenden Kursen und stark erhöhtem Handelsvolumen. Das deutet darauf hin, dass auf dem niedrigeren Kursniveau wieder verstärkt Käufer aktiv wurden.

Wachstumszahlen mit Schattenseite

Im Hintergrund der Kurskapriolen stehen die Zahlen zum dritten Quartal 2025, die bereits im November vorgelegt wurden. Operativ hat das Unternehmen kräftig zugelegt:

  • Umsatz aus fortgeführten Aktivitäten stieg auf 30,4 Mio. US-Dollar, ein Plus von 354 % gegenüber Q3 2024
  • Adjusted EBITDA drehte von einem Minus von 2,8 Mio. US-Dollar im Vorjahr auf +0,7 Mio. US-Dollar
  • Der IFRS-Nettoverlust aus fortgeführten Aktivitäten weitete sich dennoch auf 16,0 Mio. US-Dollar aus

Damit wächst Healwell AI beim Umsatz rasant und zeigt erstmals eine positive operative Ergebnisbasis (EBITDA). Gleichzeitig bleibt der ausgewiesene Nettoverlust hoch – genau dieser Gegensatz sorgt für Zurückhaltung bei vielen Investoren. Marktbeobachter dürften sich vor allem fragen, wie schnell sich das starke Topline-Wachstum in einen nachhaltigen Gewinn übersetzen lässt.

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Fokussierung auf KI-Kerngeschäft

Strategisch hat das Unternehmen 2025 einen harten Schnitt vollzogen. Die Polyclinic Family Medicine und Specialty Group of Clinics wurde im November an WELL Health Clinic Network Inc. verkauft. Ziel dieser Transaktion ist es, das Geschäftsmodell zu einem reinen Data-Science- und KI-Anbieter zu verschlanken und margenschwächere Bereiche abzugeben.

Wesentlicher Wachstumstreiber ist die Integration von Orion Health, die im April 2025 übernommen wurde. Diese Einheit trägt maßgeblich zum starken Umsatzanstieg bei und steht im Zentrum der neuen Ausrichtung auf skalierbare Software- und Datenlösungen. Der Markt honoriert die Expansion beim Umsatz, bewertet aber offenbar das Risiko, dass die Integration Zeit kostet und die Profitabilität noch nicht überzeugt.

Technisches Bild bleibt angespannt

Aus technischer Sicht ist die Lage trotz der jüngsten Erholungsbewegung anspruchsvoll. Die Aktie handelt klar unter den wesentlichen gleitenden Durchschnitten der vergangenen 50, 100 und 200 Tage, was den anhaltenden Abwärtstrend unterstreicht. Gleichzeitig bewegt sich der Kurs nur knapp über dem 52‑Wochen‑Tief, während der Abstand zum Hoch der vergangenen zwölf Monate deutlich negativ ist.

Kurzfristig rückt damit die Frage in den Fokus, ob sich im Bereich der jüngsten Tiefstkurse ein tragfähiger Boden ausbilden kann. Der RSI im neutralen Bereich um 57,5 signalisiert derzeit weder eine klare Überkauft- noch eine Überverkauft-Situation, was zu dem gemischten Gesamtbild passt.

Fazit und Ausblick

Unterm Strich steht ein Unternehmen, das 2025 operativ stark gewachsen ist, sein Geschäft konsequent auf KI und Daten fokussiert und erstmals ein positives Adjusted EBITDA liefert – gleichzeitig aber weiterhin hohe Nettoverluste ausweist. Die Zurückhaltung am Markt spiegelt genau diese Diskrepanz wider: starkes Wachstum bei Umsatz und Plattform, aber noch kein klarer Weg zur Profitabilität im Abschluss.

Für die kommenden Monate wird entscheidend sein, ob Healwell AI aus dem skalierenden SaaS- und KI-Modell nachhaltig positive operative Cashflows generieren kann und sich der jüngste Kursbereich oberhalb des 52‑Wochen‑Tiefs als stabile Unterstützungszone erweist. Die nächsten Quartalszahlen Anfang 2026 dürften hier wichtige Hinweise liefern, ob der eingeschlagene Kurs reicht, um die Margen deutlich zu verbessern.

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