Graphite One rückt mit seinem Projekt in Alaska und einer geplanten Verarbeitungsanlage in Ohio immer stärker ins Zentrum der US-Rohstoffstrategie. Spätestens seit Dezember steht fest: Es geht nicht mehr nur um Graphit für Batterien, sondern um eine breitere Plattform für kritische Mineralien. Entscheidend sind dabei zwei Hebel – eine deutlich ausgeweitete potenzielle Staatsfinanzierung und der Nachweis seltener Erden im Lagerstättenverbund.

EXIM-Milliardenrahmen nimmt Form an

Den größten Impuls liefert derzeit die Export-Import Bank der USA (EXIM). Am 18. Dezember 2025 legte sie überarbeitete „Letters of Interest“ (LOI) vor und erhöhte den möglichen Kreditrahmen für Graphite One auf rund 2,07 Milliarden US‑Dollar.

Im Detail wurden beide Teilprojekte deutlich aufgestockt:

  • Ohio: Die geplante Anlage für fortgeschrittene Batteriematerialien soll nun mit bis zu 1,4 Milliarden US‑Dollar statt zuvor 325 Millionen US‑Dollar hinterlegt werden.
  • Alaska: Für das Graphite-Creek-Bergbauprojekt steigt der potenzielle EXIM-Kredit von 570 auf 670 Millionen US‑Dollar.

Die Mittel würden im Rahmen der „Make More in America“-Initiative mit einer Laufzeit von 15 Jahren bereitgestellt. Ziel ist der Aufbau einer kompletten, US-basierten Lieferkette für Anodenmaterial im E‑Auto-Sektor – ein Bereich, in dem die USA bislang stark von Importen abhängig sind. Aus Marktsicht reduziert dieser Rahmen das wahrgenommene Finanzierungsrisiko deutlich, auch wenn es sich weiterhin um unverbindliche LOIs handelt, die noch in verbindliche Kreditverträge überführt werden müssen.

Kursseitig spiegelt sich die neue Zuversicht bereits wider: Die Aktie hat sich in den vergangenen 30 Tagen um knapp 40 % verteuert und liegt mit 1,39 US‑Dollar nur minimal unter ihrem 52‑Wochen-Hoch von 1,40 US‑Dollar.

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Seltene Erden als zweites Standbein

Parallel zur Finanzierung verändert eine Rohstoffentdeckung den Blick auf das Projekt. Die im Februar 2025 abgeschlossene Machbarkeitsstudie fokussierte noch allein auf Graphit. Ende 2025 meldete Graphite One jedoch substanzielle Funde seltener Erden (Rare Earth Elements, REE) im Umfeld der Lagerstätte.

Der Prozess verlief in zwei Schritten:

  1. Am 13. November 2025 berichtete das Unternehmen erstmals über den Nachweis von fünf zentralen Permanentmagnet-REEs im Graphite-Creek-Vorkommen.
  2. Am 16. Dezember 2025 folgten Ergebnisse unabhängiger Tests, die erhöhte Gehalte von Magnet- und Schweren Seltenen Erden (HREE) in granathaltigen Gesteinen bestätigten.

Insgesamt wurden damit 14 Magnet- oder schwere Seltene Erden nachgewiesen. Laut der veröffentlichten Analyse entfallen rund 85 % des gesamten REE-Gehalts auf Magnet- und HREE-Komponenten. Das hebt die Lagerstätte klar von üblichen, leichteren REE-Vorkommen ab und eröffnet die Perspektive, Seltene Erden als wirtschaftlich relevantes Nebenprodukt der Graphitförderung zu gewinnen.

Für die bestehende Machbarkeitsstudie bedeutet dies: Die ursprüngliche Wirtschaftlichkeitsrechnung bildet diesen potenziellen zweiten Werttreiber bislang nicht ab. Zusätzliche metallurgische Untersuchungen sollen nun klären, in welchem Umfang und zu welchen Kosten REEs tatsächlich gewonnen werden können.

Rolle im US-Rohstoffkonzept

Die Kombination aus möglicher 2,07‑Milliarden‑Dollar-EXIM-Finanzierung und bestätigter REE-Komponente stärkt die strategische Position des Projekts im Rahmen der US-Industriepolitik. Die Vereinigten Staaten sind sowohl bei natürlichem Graphit als auch bei Magnetrohstoffen weiter stark auf Importe angewiesen – Materialien, die für Verteidigungstechnik, Windkraftanlagen und Elektrofahrzeuge als unverzichtbar gelten.

Aus Investorensicht stehen derzeit drei Punkte im Vordergrund:

  • Finanzierungsabsicherung: Die LOIs decken einen großen Teil der erwarteten Investitionskosten ab und senken damit das wahrgenommene Umsetzungsrisiko.
  • Rohstoff-Optionalität: Die bestätigten REEs eröffnen eine zusätzliche Erlösquelle, die in den bisherigen Planungen noch nicht berücksichtigt war.
  • Regulatorische Unterstützung: Das Projekt ist auf dem Federal FAST‑41 Permitting Dashboard gelistet, was eine koordinierte Bearbeitung durch US‑Behörden sicherstellen soll und potenziell den Genehmigungsprozess beschleunigt.

Konkreter Ausblick

Kurzfristig kommt es vor allem darauf an, ob und wie schnell Graphite One die unverbindlichen EXIM‑Zusagen in bindende Kreditverträge überführt und welche Ergebnisse die anstehenden metallurgischen Studien zu den Seltenen Erden liefern. Gelingt beides im Sinne der bisherigen Ankündigungen, dürfte das Projektprofil mit einem abgesicherten Finanzierungsrahmen und einem klar quantifizierten REE‑Beitrag weiter an Kontur gewinnen und die bisher skizzierte „kritische Mineralplattform“ untermauern.

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