Gold: Wachstumschancen hervorragend!

Das gelbe Edelmetall verharrt auf hohem Niveau nahe 4.200 US-Dollar. Doch die Ruhe vor der Fed-Sitzung täuscht. Am 9. Dezember könnte die Zinsentscheidung der US-Notenbank neue Dynamik entfachen.

Die wichtigsten Fakten:

• Gold konsolidiert nahe der 4.200-Dollar-Marke
• Wahrscheinlichkeit für Zinssenkung um 25 Basispunkte: 87,2 Prozent
• Schwache US-Arbeitsmarktdaten stützen dovishes Fed-Szenario
• Silber erreicht Allzeithoch bei 59,32 US-Dollar

Schwacher Dollar trifft auf Zinsphantasie

Die jüngsten Wirtschaftsdaten aus den USA zeichnen ein eindeutiges Bild: Der private Sektor baute im November 32.000 Stellen ab, Challenger meldete über 71.000 angekündigte Entlassungen. Der Core PCE Index, das bevorzugte Inflationsmaß der Fed, fiel auf 2,8 Prozent. Diese Datenlage befeuert die Erwartung einer weiteren geldpolitischen Lockerung.

Der schwächelnde US-Dollar macht Gold für internationale Käufer attraktiver. Mehrere Fed-Vertreter haben sich zuletzt für eine Fortsetzung der Zinssenkungen ausgesprochen und damit den Weg für die Dezember-Entscheidung geebnet.

Physische Märkte zeigen Zurückhaltung

Während die Finanzmarktakteure auf die Fed-Entscheidung spekulieren, halten sich die wichtigsten physischen Käufer zurück. In Indien und China warten Abnehmer auf niedrigere Spotpreise. Die Zentralbanken der Schwellenländer bleiben hingegen aktiv – der World Gold Council berichtet von verstärkten Goldkäufen im Oktober.

Russlands Zentralbank begründet diese Nachfrage mit den geopolitischen Spannungen um eingefrorene Vermögenswerte. Diversifizierung weg vom US-Dollar bleibt ein strukturelles Thema.

Silber überholt Gold deutlich

Das weiße Metall hat 2025 bereits 98 Prozent zugelegt – mehr als das Doppelte der Goldperformance. Strukturelle Angebotsdefizite und die steigende industrielle Nachfrage aus Elektrifizierung und Solarenergie treiben die Rally. Gold legte im Vergleich 59 Prozent zu und markierte im Oktober ein Allzeithoch bei 4.381 US-Dollar.

Analysten sehen weiteres Aufwärtspotenzial für 2026. Die Prognosen reichen von 4.500 bis 5.000 US-Dollar je Unze. Die kommende Woche dürfte Klarheit bringen: Die Fed-Entscheidung und die Pressekonferenz von Jerome Powell geben die Richtung vor.