Gold: Überzeugende Entwicklungen
Gold baut seinen Ruf als Krisenwährung eindrucksvoll aus. Getrieben von geopolitischen Spannungen und der Aussicht auf weiter fallende US-Zinsen hat das Edelmetall ein neues Rekordniveau erreicht. Entscheidend ist dabei nicht nur der Sprung auf Allzeithoch, sondern die Kombination aus politischer Unsicherheit und geldpolitischem Rückenwind.
Geopolitik stützt Flucht in sichere Häfen
Aus Sicht vieler Marktteilnehmer ist der jüngste Anstieg vor allem eine Reaktion auf zwei konkrete Konfliktherde.
Zum einen verschärfen die USA ihren Kurs gegenüber Venezuela deutlich. Washington hat eine „totale und vollständige“ Blockade sanktionierter Öltanker verhängt, um die Exporte des Landes praktisch zum Erliegen zu bringen. Berichten zufolge wurden bereits mehrere Schiffe gestoppt. Das erhöht die Spannungen in der Region und belastet die Beziehungen zu wichtigen Handelspartnern wie China.
Gleichzeitig wächst die Unsicherheit in Westafrika. US-Streitkräfte flogen in der Nacht präzise Luftangriffe auf ISIS-Stellungen im Nordwesten Nigerias. Die Operation wird als Reaktion auf gezielte Angriffe gegen Christen in der Region begründet. An den Märkten wird dies als Signal gewertet, dass das US-Engagement in einer ölreichen Region zunimmt – mit entsprechendem Potenzial für weitere Verwerfungen.
In dieser Gemengelage suchen Investoren verstärkt nach sicheren Häfen. Gold profitiert traditionell von solchen Phasen erhöhter politischer Risiken.
Die Fakten im Überblick
Die aktuelle Rallye zeigt sich deutlich in den Marktdaten:
- Schlusskurs gestern: 4.515,00 US‑Dollar
- Neues 52‑Wochen- und Allzeithoch: 4.528,60 US‑Dollar (heute)
- Abstand zum 52‑Wochen-Tief (3.941,30 US‑Dollar): rund 15 %
- Jahresperformance: über 70 % Wertzuwachs
- Stärkster prozentualer Jahresanstieg seit 1979
- RSI (14 Tage): 57,7 – kein akuter Extrembereich
- 30‑Tage-Volatilität (annualisiert): 10,2 %
Der Sprung auf über 4.500 US‑Dollar je Feinunze markiert damit nicht nur eine neue Bestmarke, sondern auch die dynamischste Jahresperformance seit Ende der 1970er Jahre.
Zinswende als zweiter Kurstreiber
Neben der geopolitischen Lage wirkt die Geldpolitik der US-Notenbank als entscheidender Treiber. An den Terminmärkten gilt es als weitgehend eingepreist, dass die Federal Reserve ihren Zinssenkungszyklus auch 2026 fortsetzt. Erwartet werden derzeit zwei weitere Schritte um jeweils 25 Basispunkte.
Für ein zinssensitives Asset wie Gold ist das relevant: Das Edelmetall wirft keine laufenden Erträge ab. Sinken die Leitzinsen, verlieren verzinste Alternativen wie Anleihen an relativer Attraktivität. Genau dieser Effekt stützt die Nachfrage nach physischem Gold und Gold-ETFs und bildet das fundamentale Rückgrat der aktuellen Aufwärtsbewegung.
Vor diesem Hintergrund überrascht es kaum, dass Rücksetzer bislang rasch aufgefangen werden und der Trend intakt bleibt.
Silber profitiert im Schatten
Auch Silber verzeichnet kräftige Bewegungen. Die Feinunze erreichte ein neues Rekordhoch von 72,70 US‑Dollar und bestätigte damit den Ausbruch aus einer jahrelangen Seitwärtsphase. Die zuvor vielfach diskutierte Marke von 75 US‑Dollar wurde allerdings nicht überwunden, im Anschluss setzten Gewinnmitnahmen ein.
Silber profitiert dabei doppelt: Zum einen als monetäres Metall im Fahrwasser von Gold, zum anderen von einer robusten industriellen Nachfrage. Die Kehrseite: Die Schwankungen fallen hier deutlich stärker aus als beim „großen Bruder“ Gold.
Technisches Bild und Ausblick
Charttechnisch ist der Sprung über die Zone um 4.500 US‑Dollar ein klares Ausbruchssignal. Der Indexstand liegt exakt am 52‑Wochen-Hoch, während der Abstand zum Jahrestief fast 15 % beträgt – ein Muster, das für einen gefestigten Aufwärtstrend spricht.
Solange die Spannungen in Venezuela und Nigeria nicht deutlich nachlassen und die Fed an ihrer eingeschlagenen Zinssenkungslinie festhält, bleibt der Pfad des geringeren Widerstands für Gold aufwärtsgerichtet. Ein Bruch des Rekordniveaus nach oben würde die aktuelle Rallye bestätigen, während erst ein Rückfall in Richtung der Zone um 4.000 US‑Dollar das positive Bild technisch in Frage stellen würde.
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