Die Rally bei Gold setzt sich zum Wochenausklang fort. Unterstützt von Zinssenkungserwartungen und schwächeren US-Arbeitsmarktdaten schiebt sich der Preis der Feinunze auf ein neues Jahres- und 52‑Wochen-Hoch. Damit rückt die Frage in den Vordergrund, ob der aktuelle Anstieg eher eine Übertreibung oder der nächste Schritt einer strukturellen Neubewertung ist.

Geldpolitik und Arbeitsmarkt als Haupttreiber

Im Fokus steht die US-Notenbank. Die Federal Reserve hat die Leitzinsen in diesem Jahr bereits dreimal um jeweils 25 Basispunkte gesenkt. Für die Märkte noch wichtiger sind jedoch die Signale für 2026: Es werden weitere Lockerungsschritte eingepreist.

Frische Arbeitsmarktdaten verstärken diese Erwartung. Die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe stiegen in der Woche zum 6. Dezember stärker als prognostiziert und kletterten auf den höchsten Stand seit mehr als zwei Monaten. Anleger interpretieren das als Hinweis auf eine spürbare Abkühlung des Arbeitsmarktes – und damit als Argument für eine fortgesetzte lockerere Geldpolitik, um eine Rezession zu vermeiden.

Niedrigere Zinsen senken die Opportunitätskosten für das Halten von zinslosem Gold und schwächen zugleich den US-Dollar. Dieser doppelte Effekt verbessert die Attraktivität des Edelmetalls für internationale Investoren und sorgt für zusätzlichen Kaufdruck.

Die Fakten im Überblick

Einige Kennzahlen unterstreichen die aktuelle Stärke des Marktes:

  • Aktueller Kurs: 4.365,70 USD je Feinunze
  • Veränderung heute: +0,20 %
  • 7‑Tage-Veränderung: +3,26 %
  • 30‑Tage-Veränderung: +3,91 %
  • 52‑Wochen-Hoch: 4.365,70 USD (heute)
  • 52‑Wochen-Tief: 3.941,30 USD (04.11.2025), Abstand: rund 10,8 %
  • RSI (14 Tage): 57,7
  • 30‑Tage-Volatilität (annualisiert): 14,75 %

Damit bestätigt Gold seinen übergeordneten Aufwärtstrend. Die Performance der vergangenen Wochen fällt deutlich aus, ohne dass die Indikatoren aktuell auf eine extreme Überhitzung hindeuten. Der RSI bewegt sich im neutralen bis leicht positiven Bereich, während die Volatilität im Vergleich zur Dynamik des Anstiegs moderat bleibt.

Strukturelle Nachfrage: Zentralbanken und „Safe Haven“

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Neben der Geldpolitik sorgt eine robuste physische Nachfrage für Unterstützung. Zentralbanken treten weiterhin als Nettokäufer auf. Besonders China baut seine Goldreserven aus, um die Abhängigkeit vom US-Dollar zu reduzieren. Diese Käufe wirken als stabiler Nachfrageanker.

Hinzu kommen geopolitische Spannungen und die Sorge vor Kaufkraftverlust klassischer Papierwährungen und Staatsanleihen. Viele Investoren sehen Gold als Absicherung gegen Währungsentwertung und nutzen Rücksetzer konsequent zum Positionsaufbau. Das begrenzt Korrekturen und trägt dazu bei, dass die Schwankungen trotz Rekordniveau vergleichsweise kontrolliert bleiben.

Charttechnik: Aufwärtstrend intakt

Aus technischer Sicht hat der Sprung über die Marke von 4.300 US-Dollar ein wichtiges Signal geliefert. Mit dem neuen 52‑Wochen-Hoch bei 4.365,70 US-Dollar bestätigt Gold den bestehenden Aufwärtstrend und unterstreicht die Dominanz der Käuferseite.

Wesentliche Marken im aktuellen Umfeld:

  • Psychologisch und technisch relevante Unterstützung: Bereich um 4.265 USD
  • Trendbestätigung: Solange diese Zone hält, bleibt das übergeordnete bullische Szenario bestehen
  • Oberseite: Der Markt bewegt sich nahe der historischen Höchststände aus dem Oktober und tastet sich faktisch an diese Region heran

Technisch dürfte ein Rückfall unter die genannte Unterstützungszone den Trend zunächst bremsen. Oberhalb dieser Marke spricht die Kombination aus Geldpolitik, struktureller Nachfrage und solider Trenddynamik für weitere Tests der Rekordstände in den kommenden Handelstagen.

Fazit: Rally mit Rückenwind

Gold profitiert aktuell von einer selten klaren Gemengelage: sinkende Zinsen, ein nachlassender US-Arbeitsmarkt, anhaltende Käufe der Zentralbanken und geopolitische Unsicherheit wirken in dieselbe Richtung. Der Kurs notiert heute exakt auf 52‑Wochen-Hoch, bei gleichzeitig moderater Volatilität und keinem extrem überdehnten Stimmungsbild. Solange die Unterstützungszone um 4.265 US-Dollar verteidigt wird und sich die Erwartung weiterer Lockerungsschritte der Fed hält, bleiben weitere Hochs im laufenden Aufwärtstrend ein realistisches Szenario.

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