Nach einem außergewöhnlich starken Jahr gönnt sich Gold eine kurze Verschnaufpause. Der Preis hat sich nach der jüngsten Rally nahe dem Rekordniveau eingependelt, während die Märkte auf neue Inflationsdaten aus den USA schauen. Im Zentrum steht dabei die Frage, ob die US-Notenbank ihren Zinssenkungskurs 2026 wirklich so entschlossen fortsetzen kann – oder ob die Luft für das Edelmetall kurzfristig dünner wird.

Enge Spanne nach Rekordlauf

Gold handelt derzeit in einer engen Range um die Marke von 4.300 US-Dollar je Unze, die sich als wichtige kurzfristige Unterstützung etabliert hat. Heute notiert der Preis mit rund 4.352 US-Dollar praktisch auf einem frischen 52-Wochen-Hoch. Auf Wochensicht ergibt sich damit ein Plus von gut 2 %, im 30-Tage-Vergleich liegt der Zuwachs bei rund 8 %.

Technisch zeigen sich überkaufte Signale. Der 14-Tage-RSI liegt mit knapp 58 Punkten im neutral-robusten Bereich, während die annualisierte 30-Tage-Volatilität mit gut 11 % moderat bleibt. Die aktuelle Seitwärtsphase wirkt damit eher wie eine Konsolidierung innerhalb eines intakten Aufwärtstrends als wie eine Trendwende.

Die wichtigsten Eckpunkte im Überblick:

  • Unterstützung um 4.300 US-Dollar pro Unze im Fokus
  • Neues 52-Wochen-Hoch bei 4.352 US-Dollar erreicht
  • Kursplus 2025 von über 60 %, stärkstes Jahr seit 1979
  • Fed hat dritten Zinsschritt in Folge vollzogen, weitere Senkungen für 2026 eingepreist
  • US-Dollar schwach, Renditen langfristiger US-Anleihen leichter rückläufig
  • Zentralbanken und ETFs bleiben als Käufer aktiv

Fed-Kurs und Arbeitsmarkt als Treiber

Ein wesentlicher Motor der Goldnachfrage bleibt die US-Geldpolitik. Die Federal Reserve hat vergangene Woche zum dritten Mal in Folge den Leitzins um 25 Basispunkte gesenkt. Bemerkenswert: Die Entscheidung fiel nicht einstimmig aus, drei Mitglieder des Offenmarktausschusses stimmten gegen diesen Schritt. Das zeigt, dass die Diskussion innerhalb der Fed intensiver wird.

Gleichzeitig sendet der US-Arbeitsmarkt klare Signale der Abkühlung:

  • Die Arbeitslosenquote stieg im November auf 4,6 %.
  • Das Lohnwachstum fiel auf den niedrigsten Stand seit über zwei Jahren.
  • Es wurden lediglich 64.000 neue Stellen geschaffen.

Diese Daten stärken die Erwartung, dass die Fed 2026 weitere Zinssenkungen nachlegen könnte. Der Markt preist aktuell zwei zusätzliche Schritte ein. Für Gold ist das grundsätzlich positiv, da sinkende Zinsen die Opportunitätskosten des zinslosen Edelmetalls reduzieren und seine Attraktivität im Vergleich zu Anleihen erhöhen.

Sollten Anleger Gewinne mitnehmen? Oder startet bei Gold gerade der nächste Boom?

Schwächerer Dollar, sinkende Renditen

Unterstützung kommt zudem von der Währungsseite. Der US-Dollar hat zuletzt ein Zwei-Monats-Tief markiert. Für Investoren außerhalb des Dollarraums wird Gold damit günstiger, was die physische Nachfrage stützt. Parallel dazu sind die Renditen zehnjähriger US-Staatsanleihen leicht zurückgegangen.

Die Kombination aus schwächerem Greenback und nachgebenden Anleiherenditen ist klassisch förderlich für den Goldpreis. Sie spiegelt die Erwartung geringerer Realzinsen wider – ein Umfeld, in dem Anleger verstärkt nach vermeintlich stabilen Wertspeichern suchen.

Institutionelle Nachfrage stabil

Neben der makroökonomischen Großwetterlage bleibt die institutionelle Nachfrage ein wichtiger Pfeiler. Gold-ETFs verzeichnen anhaltende Zuflüsse, was zeigt, dass große Anlegergruppen die Rally nicht einfach als kurzfristigen Ausreißer abtun. Noch bedeutender ist jedoch das Verhalten der Zentralbanken.

Diese stocken ihre Goldreserven weiter auf und treten damit als strukturell langfristige Käufer auf. Diese anhaltende Nachfrage auf Notenbankseite begrenzt das Abwärtspotenzial des Preises spürbar. Selbst kleinere Rücksetzer treffen so auf eine stabile Käuferbasis, die die Korrekturen bislang rasch abgefedert hat.

CPI-Daten als nächster Impuls

Kurzfristig richtet sich der Blick nun auf die US-Verbraucherpreisdaten am Donnerstag. Sie könnten zum nächsten Katalysator für den Goldpreis werden. Ein schwächerer CPI-Wert würde die Erwartung zusätzlicher Zinssenkungen bestätigen und dem Edelmetall tendenziell Rückenwind geben.

Fällt die Inflation dagegen überraschend hoch aus, dürfte der Markt Zinssenkungsfantasien etwas zurücknehmen. In diesem Szenario wäre ein Rücklauf in Richtung der 4.300-US-Dollar-Marke wahrscheinlich. Diese Zone ist damit nicht nur technisch, sondern auch makroökonomisch ein wichtiger Prüfstein.

Starke Jahresbilanz, intakter Trend

Mit einem Anstieg von über 60 % im Jahr 2025 liefert Gold das beste Jahresergebnis seit 1979. Das Allzeithoch aus dem Oktober bei 4.381 US-Dollar bleibt in unmittelbarer Reichweite. Die jüngste Konsolidierung hat den fünftägigen Aufwärtstrend zwar unterbrochen, die übergeordnete Aufwärtsstruktur aber nicht beschädigt.

Entscheidend für den weiteren Verlauf wird, ob die Unterstützung bei rund 4.300 US-Dollar hält und die anstehenden Inflationsdaten den eingeschlagenen Pfad sinkender Zinsen bestätigen. Gelingt beides, bleibt der Weg für einen erneuten Test – und möglichen Ausbruch über das Rekordhoch – kurzfristig offen.

Gold: Kaufen oder verkaufen?! Neue Gold-Analyse vom 17. Dezember liefert die Antwort:

Die neusten Gold-Zahlen sprechen eine klare Sprache: Dringender Handlungsbedarf für Gold-Investoren. Lohnt sich ein Einstieg oder sollten Sie lieber verkaufen? In der aktuellen Gratis-Analyse vom 17. Dezember erfahren Sie was jetzt zu tun ist.

Gold: Kaufen oder verkaufen? Hier weiterlesen...