Große Vermögensverwalter haben die Schwächephase der Fiserv-Aktie im dritten Quartal genutzt, um ihre Positionen deutlich auszubauen. Parallel dazu greifen auch Mitglieder des Managements im größeren Stil zu und senden damit ein klares Signal. Im Fokus steht zudem eine neue strategische Kooperation mit Visa, die operativen Rückenwind bringen soll.

Deutliche Aufstockungen durch Institutionelle

Besonders auffällig ist der Schritt von Allen Mooney & Barnes Investment Advisors LLC. Der Vermögensverwalter erhöhte seine Beteiligung an Fiserv um 2.698,2 % und hält nun 109.436 Aktien im Wert von rund 14,11 Millionen US-Dollar.

Auch andere Adressen nutzten den Kursrückgang:

  • Swedbank AB steigerte ihre Position um 15,9 % und kaufte 253.176 zusätzliche Aktien hinzu. Insgesamt hält die Bank damit 1,84 Millionen Fiserv-Anteile im Volumen von etwa 237 Millionen US-Dollar.
  • ZWJ Investment Counsel Inc. erhöhte den Bestand um 12,4 % auf 330.976 Aktien.
  • Activest Wealth Management baute seine Position im Zuge der jüngsten Volatilität ebenfalls deutlich aus.

Durch diese Käufe liegt der Anteil institutioneller Investoren inzwischen bei über 90 %. Vor diesem Hintergrund erscheint die aktuelle Bewertung bemerkenswert: Das Kurs-Gewinn-Verhältnis liegt bei etwa 10,5 und damit deutlich unter dem historischen Durchschnitt der Aktie und weit entfernt vom 52‑Wochen-Hoch von 238,59 US-Dollar.

Insiderkäufe im Millionenbereich

Neben den institutionellen Investoren treten auch Insider als Käufer auf. In den vergangenen 90 Tagen erwarben Unternehmensinsider insgesamt 34.900 Fiserv-Aktien im Gesamtwert von 2,21 Millionen US-Dollar am freien Markt.

Zu den gemeldeten Transaktionen zählen unter anderem:

  • Lance M. Fritz (Director): Kauf von 10.000 Aktien zu einem Durchschnittspreis von 65,18 US-Dollar.
  • Adam L. Rosman: Erwerb von 7.900 Aktien zu 63,19 US-Dollar.

Diese Käufe erfolgten knapp unter dem aktuellen Kursniveau. Daraus lässt sich ableiten, dass das Management die Zone zwischen 60 und 65 US-Dollar als attraktive Einstiegsregion einschätzt, obwohl die Marktstimmung zuletzt deutlich eingetrübt war.

Strategische Partnerschaft mit Visa

Anzeige

Sollten Anleger sofort verkaufen? Oder lohnt sich doch der Einstieg bei Fiserv?

Operativ setzt Fiserv auf neue Impulse durch eine umfangreiche Kooperation mit Visa, die am 22. Dezember angekündigt wurde. Im Mittelpunkt stehen das Konzept des „Agentic Commerce“ und die Einführung des „Trusted Agent Protocol“.

Kern der Initiative ist die Integration KI-gestützter Transaktionsprozesse direkt in das Fiserv-Ökosystem. Durch die Verifizierung von KI-Agenten als autorisierte Käufer soll die Zahlungsabwicklung modernisiert und gegenüber Wettbewerbern aus der Fintech-Branche gestärkt werden. Zudem zielt das Modell auf wiederkehrende Erlösströme ab. Nach den Prognosesenkungen, die den Kursverfall in diesem Jahr mit ausgelöst hatten, werten Marktteilnehmer die Zusammenarbeit als wichtigen Baustein zur Stabilisierung des Umsatzwachstums.

Analystenziele und Marktrealität

Die Diskrepanz zwischen aktuellem Kurs und Analystenerwartungen ist ausgeprägt. Trotz der jüngsten Schwankungen liegt das durchschnittliche Kursziel bei 119,58 US-Dollar, während die Konsens-Einstufung derzeit auf „Hold“ lautet. Ausgehend vom aktuellen Kurs ergibt sich daraus ein rechnerisches Aufwärtspotenzial von rund 76 %.

In den jüngsten Anpassungen zeigt sich dennoch Zurückhaltung:

  • Mizuho bestätigt zwar ein „Outperform“-Votum, hat das Kursziel aber an das niedrigere Ausgangsniveau angepasst.
  • Citigroup und Raymond James reduzierten ihre Erwartungen ebenfalls und verweisen auf die schwache Kursentwicklung der vergangenen Monate.

In Summe ist das Analystenbild gespalten: Die Volatilität bleibt hoch, gleichzeitig erscheint das Chance-Risiko-Verhältnis aus Sicht längerfristig orientierter Adressen deutlich verschoben.

Bewertung und Einordnung

Die Fiserv-Aktie notiert aktuell bei 67,95 US-Dollar und damit nur knapp über dem 52‑Wochen-Tief von 59,56 US-Dollar. Die Marktkapitalisierung beläuft sich auf etwa 36,9 Milliarden US-Dollar.

Gleichzeitig signalisiert die Bewertung ein anderes Bild als der Kursverlauf: Mit einem KGV von rund 10,5 wird Fiserv ähnlich niedrig gehandelt wie problembehaftete Unternehmen, obwohl es sich um einen profitablen Zahlungsdienstleister handelt. Die Kombination aus hoher institutioneller Beteiligung, deutlichen Insiderkäufen und der neuen Visa-Partnerschaft stützt die Einschätzung, dass der vorangegangene Ausverkauf fundamental betrachtet sehr weit gegangen ist.

Anzeige

Fiserv-Aktie: Kaufen oder verkaufen?! Neue Fiserv-Analyse vom 25. Dezember liefert die Antwort:

Die neusten Fiserv-Zahlen sprechen eine klare Sprache: Dringender Handlungsbedarf für Fiserv-Aktionäre. Lohnt sich ein Einstieg oder sollten Sie lieber verkaufen? In der aktuellen Gratis-Analyse vom 25. Dezember erfahren Sie was jetzt zu tun ist.

Fiserv: Kaufen oder verkaufen? Hier weiterlesen...