Fiserv steckt in der Klemme. Der Zahlungsabwickler kämpft an zwei Fronten gleichzeitig: Das Wachstum der einstigen Vorzeigeplattform Clover bricht ein – und just zum denkbar ungünstigsten Zeitpunkt droht eine milliardenschwere Sammelklage. Steht der Fintech-Riese vor einer fundamentalen Wende?

Wachstumsmotor Clover stottert

Das Herzstück der Probleme schlägt im Clover-Geschäft. Nach soliden Wachstumsraten von 14-17% im Jahr 2024 brach das Payment-Volumen im ersten Quartal 2025 auf nur noch 8% ein. Diese abrupte Verlangsamung wirft ernste Fragen zur Nachhaltigkeit des Geschäftsmodells auf.

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Hinter den Zahlen verbirgt sich ein unschönes Detail: Der Rückgang wird auf geringere Transaktionsvolumina von Händlern zurückgeführt, die von der alten Payeezy-Plattform auf Clover migriert wurden. Gerüchte deuten darauf hin, dass diese Migrationen erzwungen wurden – was Clovers Wachstumszahlen künstlich aufgebläht haben könnte, während die Akquise neuer Händler ins Stocken geriet.

Gewinnwarnung verschärft die Krise

Die enttäuschenden Zahlen zwangen Fiserv zum Handeln. Am 23. Juli 2025 senkte der Konzern die obere Grenze seiner Jahresprognose für das organische Wachstum. Statt bisher 10-12% erwartet das Unternehmen nun nur noch rund 10% Wachstum – insbesondere im Merchant Solutions Segment verlangsamte sich das Wachstum auf 9% im zweiten Quartal.

Zwar hält Fiserv an seiner EPS-Prognose fest, doch der Umsatz-Rückzieher signalisiert klare Herausforderungen für die zweite Jahreshälfte. Der Markt honoriert diese Entwicklung erwartungsgemäß wenig – die Aktie notiert nahe ihrem 52-Wochen-Tief.

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