First Solar steht im Zentrum eines spannenden Investors-Dramas. Während große Fonds ihre Positionen radikal umschichten, liefern sich Analysten ein Bewertungs-Ping-Pong. Was steckt hinter den widersprüchlichen Signalen beim Solarmodul-Giganten?

Große Fonds spielen Poker

Die jüngsten Pflichtmitteilungen offenbaren eine bemerkenswerte Entwicklung: Die institutionellen Investoren sind sich alles andere als einig über First Solars Zukunft. Morse Asset Management sorgte für Aufsehen, indem das Unternehmen seine Position um drastische 69,2% reduzierte – über 4.300 Aktien wurden abgestoßen.

Ein klares Misstrauensvotum? Nicht ganz. Denn zur gleichen Zeit stockte Mader & Shannon Wealth Management seine First Solar-Beteiligung um 38,3% auf. Das Fondshaus machte den Solartitel sogar zu seiner 14. größten Position – ein deutliches Vertrauenssignal.

Analysten senden gemischte Botschaften

Auch die Wall Street-Experten können sich nicht auf eine einheitliche Linie verständigen. Mizuho hob das Kursziel auf 278 Dollar an und bekräftigte das "Outperform"-Rating. Jefferies bleibt bei "Buy" mit einem Ziel von 194 Dollar.

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Dennoch herrscht nicht durchweg rosige Stimmung: Truist Financial hatte zuvor das Kursziel merklich gekappt – trotz bestätigtem "Buy"-Rating. Die Bandbreite der Einschätzungen spiegelt die Unsicherheit über die weitere Entwicklung wider.

Zahlen sorgen weiter für Diskussionen

Im Hintergrund wirken noch immer die enttäuschenden Quartalsergebnisse nach. Mit einem Gewinn je Aktie von 1,95 Dollar verfehlte First Solar die Erwartungen von 2,50 Dollar deutlich. Der Umsatz stieg zwar um 6,4 Prozent auf 844,57 Millionen Dollar, konnte aber die Gewinnlücke nicht kompensieren.

Positiv sticht die solide Bilanzstruktur hervor: Mit einer Verschuldungsquote von nur 0,04 steht das Unternehmen finanziell stabil da. Die Aktie handelt derzeit über ihren wichtigen Durchschnittslinien – ein technisch konstruktives Bild.

Der Kampf um First Solars Bewertung ist noch längst nicht entschieden. Wer am Ende recht behält – die skeptischen oder die optimistischen Investoren – dürfte sich in den kommenden Quartalen zeigen.

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