Wie kann eine Aktie trotz eines Millionenverlustes und massiver Produktionsprobleme plötzlich um 12 Prozent steigen? Genau dieses Paradoxon lieferte der Eisenore-Konzern Ferrexpo am Mittwoch. Während das Unternehmen tiefrote Zahlen präsentierte, feierten Anleger den Titel mit ungewöhnlich hohem Handelsvolumen. Was steckt hinter diesem scheinbar irrationalen Marktverhalten?

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Finanzielle Abwärts spirale

Die jüngste Kursrallye steht in krassem Gegensatz zu den harten Fakten. Für das erste Halbjahr 2025 meldete Ferrexpo einen Nettoverlust von 196 Millionen US-Dollar - ein dramatischer Einbruch gegenüber dem Vorjahresgewinn von 55,47 Millionen Dollar. Die Umsätze brachen um 17,5 Prozent ein und beliefen sich auf nur noch 452,61 Millionen Dollar. Verantwortlich dafür waren vor allem niedrigere Eisenore-Preise und rückläufige Absatzmengen.

Ukraine-Krise lähmt Produktion

Die Wurzeln der Probleme liegen in der Ukraine, wo Ferrexpo einen Großteil seiner Produktion betreibt. Die Aussetzung von Mehrwertsteuer-Rückerstattungen durch die ukrainischen Steuerbehörden zwang das Unternehmen dazu, zwei von drei Pellet-Produktionslinien im Mai stillzulegen. Die Folge: Die Pellet-Produktion brach um 34,2 Prozent auf 2,17 Millionen Tonnen ein.

Notmaßnahmen zeigen erste Wirkung

Gegen diese massive Liquiditätskrise hat Ferrexpo drastische Gegenmaßnahmen ergriffen. Rund 40 Prozent der Belegschaft wurden in Kurzarbeit geschickt oder freigestellt, gleichzeitig wurden Instandhaltungsprogramme optimiert. Obwohl ursprünglich eine Reduktion auf 25 Prozent der Kapazität geplant war, gelang es dem Unternehmen, die Auslastung bei 57 Prozent zu stabilisieren.

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