Eutelsat treibt die nächste Ausbaustufe seines Satellitenprojekts Eutelsat OneWeb voran, doch an der Börse überlagern die Folgen einer großen Kapitalerhöhung derzeit alle langfristigen Pläne. Die Aktie ist in der vergangenen Woche deutlich eingebrochen, weil die Verwässerungseffekte der neuen Aktien den Markt belasten. Wie stark klaffen strategische Perspektive und aktuelle Kursrealität auseinander?

Gen-2-Zeitplan und Kooperation mit ISRO

Nach Informationen aus Branchenkreisen konkretisiert Eutelsat OneWeb seine Zusammenarbeit mit der indischen Raumfahrtbehörde ISRO. Im Mittelpunkt steht die zweite Generation (Gen-2) der Low-Earth-Orbit-Satellitenflotte.

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Der bisher eher vage Zeitplan wurde nachgeschärft:

  • Start der Integration von mehr als 340 neuen LEO-Satelliten ab 2027
  • Vollständiger Ausbau der Gen-2-Konstellation bis 2030
  • Nutzung von ISRO-LVM3-Raketen für die Starts

Parallel arbeiten Eutelsat und OneWeb an der Einbindung der Gen-2-Flotte in das europäische IRIS²-Programm. Operativ richtet sich der Blick damit klar auf das nächste Jahrzehnt.

Kapitalerhöhung belastet den Kurs

An der Börse dominieren jedoch kurzfristige Effekte. Die Aktie schloss am Freitag bei 1,61 Euro und markierte damit ein neues Tief. Auf Wochensicht ergibt sich ein Rückgang von mehr als 20 Prozent. Auslöser ist die kürzlich abgeschlossene Kapitalerhöhung.

Eutelsat hat sich in einem finalen Schritt rund 670 Millionen Euro frisches Eigenkapital gesichert. Ziel ist es, die Bilanz zu stärken und die Investitionen in die Gen-2-Satelliten zu finanzieren. Die Transaktion war überzeichnet, dennoch bringt die Struktur der Maßnahme erhebliche Verwässerung mit sich:

  • Platzierung von fast einer halben Milliarde neuer Aktien
  • Bezugspreis der neuen Aktien: 1,35 Euro
  • Kursrutsch der Altaktie in Richtung des Bezugspreises

Die hohe Zahl neuer Papiere übt anhaltenden Verkaufsdruck aus. Aus technischer Sicht bleibt der Trend klar abwärtsgerichtet, solange das zusätzliche Angebot nicht vollständig vom Markt aufgenommen ist.

Strategie und Bewertung im Ungleichgewicht

Zwischen der langfristigen Satellitenstrategie und der aktuellen Aktienbewertung klafft damit eine deutliche Lücke. Das Management plant den Ausbau der Gen-2-Konstellation sowie die Rolle im IRIS²-Projekt bis 2030, während viele Anleger sich derzeit vor allem an der unmittelbaren Kapitalverwässerung orientieren.

Die Kooperation mit ISRO sichert Eutelsat ab 2027 kosteneffiziente Startkapazitäten für die mehr als 340 geplanten Gen-2-Satelliten. Kurzfristig bietet diese Perspektive jedoch keinen Impuls, um den durch die Kapitalmaßnahme ausgelösten Kursrückgang zu kompensieren.

Solange die durch die Kapitalerhöhung geschaffenen Aktien den Markt technisch belasten und der Kurs nahe am Bezugspreis von 1,35 Euro notiert, bleibt der Titel anfällig für weitere Rücksetzer. Die langfristige Satellitenoffensive bleibt vorerst ein Projekt für die nächsten Jahre, während die mathematischen Effekte der Kapitalmaßnahme aktuell den Ton im Handel angeben.

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