Eutelsat Aktie: Verwässerung belastet
Eutelsat schließt eine große Bezugsrechtsemission ab und sichert sich damit frisches Kapital in dreistelliger Millionenhöhe. Der Preis dafür: eine deutliche Verwässerung für bestehende Aktionäre und ein weiterer Rücksetzer beim Kurs. Wie gut ist der Spagat zwischen Bilanzsanierung und milliardenschweren LEO-Investitionen derzeit ausbalanciert?
Kapitalerhöhung drückt auf den Kurs
Der Satellitenbetreiber hat den Abschluss einer Bezugsrechtsemission über 670 Millionen Euro bestätigt. Diese Maßnahme ist Teil einer größeren Finanzierung, die insgesamt 1,5 Milliarden Euro umfassen soll.
Mit der Kapitalerhöhung steigt die Aktienanzahl, der Gewinn je Aktie wird rechnerisch verwässert. Der Markt reagiert entsprechend: Der Kurs gibt um rund 8 % nach und fällt auf etwa 1,93 Euro. Charttechnisch bedeutet der Rückgang unter die Marke von 2,00 Euro eine Bestätigung des bestehenden Abwärtstrends.
Der Kapitalzufluss soll vor allem:
- die Verschuldungsquote senken,
- die Bilanzstruktur stabilisieren,
- den finanziellen Spielraum für künftige Investitionen sichern.
Vor dem Hintergrund eines Jahresfehlbetrags von rund 309,7 Millionen Euro im Geschäftsjahr 2024 erscheint der Schritt aus Unternehmenssicht folgerichtig, auch wenn er die Position der Altaktionäre verwässert.
Milliardenbedarf für LEO-Strategie
Eutelsat verfolgt ehrgeizige Pläne im Bereich der Low-Earth-Orbit-Satelliten (LEO). Zwischen 2026 und 2029 sind Investitionen von rund 4 Milliarden Euro vorgesehen. Die aktuelle Kapitalmaßnahme ist damit nur ein Teil einer deutlich größeren Finanzierungsaufgabe.
Die Zahlen verdeutlichen die Dimension:
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- Kapitalerhöhung: 670 Millionen Euro erfolgreich platziert
- Geplante Investitionen: ca. 4 Milliarden Euro bis 2029
- Marktkapitalisierung: derzeit rund 990 Millionen Euro
Damit liegt das geplante Investitionsvolumen ein Mehrfaches über dem aktuellen Börsenwert. Der Markt bewertet diese Konstellation momentan zurückhaltend und gewichtet die Risiken der hohen Ausgaben und Verwässerung stärker als die potenziellen Langfristchancen der LEO-Neuausrichtung.
Operative Basis: Vertrag mit beIN
Parallel zur Kapitalmaßnahme meldet Eutelsat eine Verlängerung der Partnerschaft mit der beIN MEDIA GROUP um weitere fünf Jahre. Der Vertrag umfasst Kapazitäten auf den Satelliten EUTELSAT 7 West A und 8 West B.
Die Orbitalposition 7/8° West erreicht nach Unternehmensangaben rund 95 % der TV-Haushalte in der MENA-Region (Naher Osten und Nordafrika). Solche langfristigen Verträge stützen die Auslastung und tragen zu planbaren Cashflows bei – ein wichtiger Faktor, während der Konzern Milliardenbeträge in neue LEO-Systeme investiert.
Fazit: Abwärtstrend und hohe Abhängigkeit von der Umsetzung
Die Eutelsat Aktie bleibt klar unter Druck. Der Rückgang unter 2,00 Euro, eine negative Jahresperformance von über 20 % und die spürbare Verwässerung durch die Kapitalerhöhung spiegeln das Misstrauen des Marktes wider. Ausschlaggebend ist das Spannungsfeld zwischen nötiger Bilanzstärkung, sehr hohem Investitionsbedarf und noch nicht realisierten Erträgen der LEO-Strategie.
Kurzfristig dominieren die Belastungsfaktoren Kapitalerhöhung, Verlustjahr und hoher Finanzierungsbedarf. Mittel- bis langfristig wird entscheidend sein, ob Eutelsat die milliardenschweren Investitionspläne im LEO-Bereich operativ und finanziell wie geplant umsetzen kann und ob die bestehenden Verträge wie mit beIN eine stabile Basis für diese Transformation liefern.
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