European Lithium Aktie: Irritierende Signale!

Die Aktie von European Lithium brach am Dienstag um 12,50% ein und schloss bei 0,175 Euro. Der dramatische Kursrutsch folgt auf schockierende Nachrichten aus dem europäischen Bergbausektor, die Zweifel an der Zukunft großer Lithium-Projekte auf dem Kontinent schüren.

Rio Tinto stoppt 2,95-Milliarden-Projekt

Der Schlag kam unerwartet: Mining-Riese Rio Tinto verkündete am Dienstag die indefinite Aussetzung seines 2,95 Milliarden Euro schweren Jadar-Lithium-Projekts in Serbien. Das unter dem EU-Rohstoffgesetz als "strategisches Projekt" eingestufte Vorhaben wird auf unbestimmte Zeit in den "Wartungsmodus" versetzt.

Die Begründung: regulatorische Unsicherheiten und Genehmigungsverzögerungen. Ein vernichtendes Signal für Europas Ambitionen, eine eigene Batterie-Lieferkette aufzubauen und die Abhängigkeit von China zu reduzieren.

Wolfsberg-Studie lässt weiter auf sich warten

Für European Lithium verschärft sich damit die ohnehin angespannte Lage. Investoren warten bereits seit Monaten auf die aktualisierte Machbarkeitsstudie für das österreichische Wolfsberg-Projekt. Die von Critical Metals Corp. erstellte Analyse sollte ursprünglich im ersten Quartal 2025 vorliegen.

Die Studie soll Daten aus einer Erweiterungszone enthalten, die das Ressourcenvolumen und die Lebensdauer der Mine erheblich steigern könnte. Doch das anhaltende Informationsvakuum macht die Aktie anfällig für negative Marktstimmungen.

Globale Nachfrage bleibt stark

Paradox: Während europäische Lithium-Aktien unter Druck stehen, meldet der Weltmarkt Rekorde. Großproduzent SQM vermeldete die höchsten Quartalsgewinne seit zwei Jahren und prognostiziert ein Nachfragewachstum von 20% für 2025.

Dies zeigt: Der Druck auf European Lithium resultiert weniger aus schwächelnder Lithium-Nachfrage als vielmehr aus europaspezifischen Projektrisiken. Die komplexe regulatorische und gesellschaftliche Landschaft des Kontinents erweist sich als Achillesferse.

Die Aktie steht vor entscheidenden Wochen. Am 20. November will das Unternehmen 5 Millionen neue Wertpapiere ausgeben, um die Finanzposition zu stärken. Doch ohne die überfällige Wolfsberg-Studie bleibt die Zukunft ungewiss.