Ethereum: Stille Stärke
Zum Jahresende wirkt Ethereum an der Oberfläche unspektakulär: Der Kurs tritt weitgehend auf der Stelle, große Ausschläge bleiben aus. Doch unter dieser ruhigen Preisoberfläche verschieben sich die Kräfte im Netzwerk deutlich. Wie passt das zusammen – ein schwacher Kursverlauf bei gleichzeitig steigender Nutzung und wachsender Bindung von Kapital?
Ruhiger Kurs, angespannte Angebotssituation
Heute, am letzten Handelstag 2025, notiert Ethereum bei rund 2.973 US‑Dollar und damit deutlich unter dem 52‑Wochen-Hoch, aber klar über dem Jahrestief. Die Handelsspanne ist eng, die Volatilität im 30-Tage-Vergleich deutlich gedämpft – typisch für dünne Jahresendumsätze.
Spannend wird der Blick auf das Angebot: Die verfügbaren ETH-Bestände an zentralen Börsen sind auf Zyklus-Tiefs gefallen. Parallel werden immer mehr Coins dem Markt entzogen. Das schafft eine knapper werdende Liquidität, die sich vor allem dann bemerkbar machen dürfte, wenn die Handelsaktivität im ersten Quartal 2026 wieder anzieht.
On-Chain-Daten: Staking und Angebot verknappt
Die On-Chain-Kennzahlen zeichnen ein deutlich dynamischeres Bild als der Kurs.
- Deutlich wachsender Staking-Überhang
- Warteschlange von über 745.000 ETH für neue Staking-Einträge
- Rund 360.000 ETH in der Exit-Queue
- Stark gesunkene Börsenbestände
- Marktwert und Netzwerknutzung entwickeln sich auseinander
Der hohe positive Saldo in der Staking-Warteschlange zeigt: Netto fließt mehr Ether ins Protokoll, als wieder herausgeht. Das spricht für zunehmendes Vertrauen langfristig orientierter Halter, obwohl der Preis kurzfristig kaum vom Fleck kommt.
Gleichzeitig verstärkt der Rückgang der Börsenreserven den „Angebotsknoten“: Coins, die im Staking gebunden oder in Wallets abgezogen werden, stehen für kurzfristige Verkäufe nicht mehr zur Verfügung. On-Chain-Analysten sehen hierin eine mögliche Grundlage für stärkere Bewegungen, sobald das Handelsvolumen nach der Feiertagspause zurückkehrt.
Netzwerk-Nutzung auf Rekordniveau
Während der Preis seit Wochen seitwärts läuft, war das Schlussquartal 2025 für die Nutzung des Ethereum-Netzwerks bemerkenswert stark.
- Über 8,7 Millionen neue Smart Contracts allein in Q4 2025
- Starker Treiber: Ausbau von Stablecoin-Infrastruktur
- Tokenisierung realer Vermögenswerte (Real-World Assets, RWA) im Fokus
- RWA-Volumen auf Ethereum nahe 19 Milliarden US‑Dollar
Vor allem der Bereich Real-World Assets unterstreicht den Strategiewechsel: Ethereum entwickelt sich weiter vom reinen Spekulationsmarkt zur Abwicklungsschicht für traditionelle Finanzwerte. Die wachsende Zahl an Verträgen spiegelt diese Verschiebung wider – vom kurzfristigen Trading hin zu dauerhaften, oft regulierten Anwendungen.
Institutionen ziehen sich zurück – Netzwerk läuft heiß
Auf institutioneller Seite zeichnet sich zum Jahresende ein Gegenbild zu den On-Chain-Trends ab.
Seit Mitte Dezember verzeichnen die großen Spot-ETFs auf Ethereum spürbare Abflüsse. Besonders BlackRocks iShares Ethereum Trust (ETHA) fällt ins Gewicht, der allein im Dezember rund 558 Millionen US‑Dollar an Volumen verloren hat. Insgesamt summieren sich die Abflüsse der Ethereum-ETFs seit Mitte Dezember auf über 850 Millionen US‑Dollar.
Diese Entwicklung deutet auf eine Phase des De-Riskings bei professionellen Anlegern hin, die auch mit steuerlichen Optimierungen zum Jahresende zusammenhängt. Parallel dazu melden On-Chain-Analysten aber eine robuste Aktivität im Protokoll selbst: Rekordwerte bei neuen Verträgen, wachsendes Staking, mehr tokenisierte Vermögenswerte.
Damit entsteht ein ungewöhnlicher Kontrast: ETF-Investoren reduzieren Engagement, während die Nutzung des Netzwerks einen Höchststand erreicht. Viele Marktbeobachter sprechen deshalb von einem „stealth bull market“ – eine Art stiller Aufwärtstrend, der sich weniger im Kurs, dafür aber klar in den Fundamentaldaten des Protokolls zeigt.
Fazit: Leiser Jahresabschluss, potenzialreicher Start ins neue Jahr
Zum Jahreswechsel präsentiert sich Ethereum zwiespältig: Der Kurs bleibt mit moderater Volatilität und deutlichem Abstand zum Jahreshoch unscheinbar, während die On-Chain-Daten eine starke Auslastung und zunehmende Verknappung des Angebots signalisieren. Für 2026 dürften vor allem zwei Faktoren entscheidend werden: ob die ETF-Abflüsse nachlassen und wie sich das Zusammenspiel aus knapper werdendem Liquid-Angebot und hoher Netzwerknutzung auf die Preisbildung bei wieder anziehenden Handelsvolumina auswirkt.
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