Ethereum steht an Weihnachten 2025 im Spannungsfeld zwischen großen Käufen institutioneller Adressen und einer technisch angeschlagenen Kursstruktur. Während ein Player wie Bitmine aggressiv Bestände aufstockt, sorgt ETHZilla zugleich für deutlichen Verkaufsdruck. Im Hintergrund verändern sich zudem die Spielregeln durch Regulierung, ETFs und erste große Banken, die sich stärker auf die Blockchain einlassen. Wie passt dieses gemischte Bild zusammen?

Institutionelle Kräfte im Gegenzug

Der wichtigste Treiber der aktuellen Ethereum-Story ist der Umgang großer Marktteilnehmer mit dem knappen Angebot.

Bitmine setzt auf Verknappung

Bitmine hat seine Rolle als größter institutioneller ETH-Halter weiter ausgebaut. Das Treasury übersteigt inzwischen 4 Millionen ETH im Wert von rund 12,2 Milliarden US‑Dollar und entspricht damit etwa 3,37 % des gesamten Angebots.

In den vergangenen 24 Stunden kamen laut On-Chain-Daten noch einmal Käufe von 201 Millionen US‑Dollar (rund 67.886 ETH) hinzu, gefolgt von einem weiteren Kaufpaket über 88 Millionen US‑Dollar. Vorstandschef Tom Lee bekräftigt das Ziel, 5 % der Gesamtmenge zu kontrollieren – intern als „Alchemy of 5%“ bezeichnet. Ab 2026 soll das eigene „Made in America Validator Network“ (MAVAN) zusätzlich laufende Staking-Erträge auf dieser Position generieren. Aus Marktsicht erhöht eine solche Strategie das Risiko eines Angebots-Schocks, falls ein größerer Teil der Coins langfristig vom Markt verschwindet.

ETHZilla verkauft und richtet sich neu aus

Auf der Gegenseite steht ETHZilla, unterstützt von Peter Thiel, als spürbare Verkaufsquelle. Am 23. Dezember veräußerte das Unternehmen 24.291 ETH im Volumen von 74,5 Millionen US‑Dollar zu einem Durchschnittskurs von etwa 3.068 US‑Dollar. Hintergrund sind fällige Verbindlichkeiten, die bedient werden mussten.

Gleichzeitig kündigt ETHZilla einen Strategiewechsel an: Weg von der reinen Schatzkammerfunktion hin zur Tokenisierung realer Vermögenswerte (Real-World Assets, RWA). Das Unternehmen stellt diesen Schritt explizit als operative Neuausrichtung dar – nicht als Abkehr von Ethereum als Technologieplattform.

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Technische Lage: Knackpunkt 3.000 Dollar

Charttechnisch bleibt das Bild gemischt. Ethereum tut sich schwer, die Marke von 3.000 US‑Dollar nachhaltig zurückzuerobern. Aktuell liegt der Kurs mit rund 2.918 US‑Dollar etwa 38 % unter dem 52‑Wochen-Hoch, aber etwas über dem jüngsten Jahrestief.

Auf der Unterseite rückt der Bereich um 2.880 bis 2.900 US‑Dollar als zentrale Unterstützung in den Fokus. Ein Bruch unter 2.800 US‑Dollar und insbesondere ein Fall unter 2.775 US‑Dollar würde ein bärisches „Head-and-Shoulders“-Muster bestätigen und rechnerisch Abwärtspotenzial in Richtung 2.400 US‑Dollar eröffnen.

Dem gegenüber sehen einige Analysten eine inverse Schulter-Kopf-Schulter-Formation, sofern Ethereum den Widerstandsbereich bei 3.150 bis 3.173 US‑Dollar und anschließend die „Neckline“ bei 3.400 US‑Dollar überwindet. Aus dieser Perspektive wären Ziele um 4.400 US‑Dollar möglich. Kurzfristig dominiert jedoch die Schwäche: Der Kurs notiert unter dem 100‑Stunden-Durchschnitt und auch unter seinem 50‑Tage-Schnitt, was den Vorteil vorerst bei den Verkäufern belässt.

On-Chain-Daten und ETF-Ströme

Abseits des Charts zeichnen On-Chain-Metriken ein stabileres Bild langjähriger Investoren.

  • Verkäufe langfristiger Halter sind seit Ende November um mehr als 95 % eingebrochen – von 1,1 Millionen ETH auf nur noch 54.427 ETH am 23. Dezember. Das deutet darauf hin, dass erfahrene Adressen zu aktuellen Kursen kaum bereit sind zu verkaufen.
  • Mehr als 30 % des gesamten ETH-Angebots sind mittlerweile im Staking gebunden. Damit sinkt die frei handelbare Menge an den Börsen, was Preisschwankungen bei größeren Orders verstärken kann.
  • Auf ETF-Seite zeigt sich dagegen Zurückhaltung: US-Spot-Ethereum-ETFs verzeichnen seit Anfang November Nettoabflüsse. Anbieter wie BlackRock bilden hier innerhalb des breiteren Kryptomarktes eine auffällige Ausnahme mit robusteren Zuflüssen.

In Summe wirkt der kurzfristige Verkaufsdruck also stärker von Derivatemarkt, ETFs und einzelnen Großverkäufen getrieben, während die langfristige Basis eher stabil bleibt.

Banken und Regulierung als Fundament

Parallel zur Markttechnik kommen Rückenwindsignale aus der klassischen Finanzwelt. JPMorgan prüft den Aufbau eines eigenen Trading-Desks für Krypto-Spot- und Derivategeschäfte für institutionelle Kunden. Das wäre ein weiterer Schritt, digitale Assets stärker in traditionelle Marktstrukturen einzubinden.

Bereits zuvor hat die Bank einen tokenisierten Geldmarktfonds (MONY) auf der Ethereum-Blockchain aufgelegt. Möglich wird dieser Vorstoß durch mehr regulatorische Klarheit, insbesondere durch den „GENIUS Act“, der Banken explizit mehr Spielraum im Umgang mit digitalen Vermögenswerten einräumt.

Fazit: Kurzfristiger Druck, langfristige Spannbreite

Unterm Strich prallen bei Ethereum aktuell mehrere Kräfte aufeinander: aggressiver Aufbau von Großpositionen durch Bitmine, punktueller Verkaufsdruck durch ETHZilla und ETF-Abflüsse, dazu eine kritische charttechnische Zone um 2.880 US‑Dollar. Gleichzeitig sprechen der starke Rückgang der Verkäufe langfristiger Halter, der hohe Staking-Anteil und erste ernsthafte Schritte großer Banken für ein solides Fundament. Für die restlichen Tage des Jahres 2025 bleibt besonders entscheidend, ob die aktuelle Unterstützungszone hält – davon hängen die Chancen auf eine technische Erholung oder eine Fortsetzung der Korrektur ab.

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