Ethereum: Rechnungen offen?
Ethereum rutscht am 23. Dezember 2025 unter die psychologisch wichtige Marke von 3.000 US-Dollar und notiert bei rund 2.920 US-Dollar – ein Minus von 3,19 Prozent binnen 24 Stunden. Während Spot-ETFs Rekordabflüsse verzeichnen und gehebelte Positionen liquidiert werden, akkumulieren ausgewählte Großinvestoren massiv. Warum kaufen einige Institutionen, während andere verkaufen?
Verkaufsdruck und technische Schwäche
Der Bruch der 3.000-Dollar-Schwelle löste eine Liquidierungswelle aus: Allein 62 Millionen US-Dollar an Long-Positionen wurden zwangsweise aufgelöst. Das Handelsvolumen schnellte um 31 Prozent auf 18,8 Milliarden US-Dollar hoch – getrieben von Zwangsverkäufen statt organischer Nachfrage.
Die technische Verfassung bleibt angespannt. Ethereum notiert deutlich unter seinen gleitenden Durchschnitten:
- 10-Tage-Durchschnitt: 2.987 US-Dollar
- 20-Tage-Durchschnitt: 3.019 US-Dollar
- 200-Tage-Durchschnitt: 3.579 US-Dollar
Der Abstand zur 200-Tage-Linie verdeutlicht, welchen Weg die zweitgrößte Kryptowährung noch vor sich hat. Händler beobachten nun die Zone um 2.900 bis 2.875 US-Dollar als kritische Unterstützung – insbesondere vor dem Verfall von Optionen im Wert von 27 Milliarden US-Dollar am 26. Dezember.
ETF-Abflüsse auf Rekordniveau
Spot-Ethereum-ETFs verzeichneten ihre höchsten wöchentlichen Abflüsse seit August 2025: Über 600 Millionen US-Dollar verließen die Produkte. BlackRocks ETHA allein verlor rund 470 Millionen US-Dollar, gefolgt von Fidelity FETH (35 Millionen) und Grayscale ETHE (49 Millionen).
Seit Jahresbeginn hatten US-Spot-Ethereum-ETFs insgesamt 12,4 Milliarden US-Dollar angezogen. Die jüngste Trendwende signalisiert jedoch nachlassende institutionelle Nachfrage angesichts makroökonomischer Unsicherheit – darunter die Fed-Zinspolitik und ein möglicher Umschwung beim Yen-Carry-Trade.
Selektive Großkäufer
Während ETFs Mittel abfließen, geht BitMine den umgekehrten Weg: Das Unternehmen hat rund 4 Millionen ETH erworben und bringt seinen Krypto-Bestand auf 13,2 Milliarden US-Dollar. Damit kontrolliert BitMine 3,37 Prozent des umlaufenden Ethereum-Angebots – nach eigenen Angaben bei gleichzeitiger Liquiditätsreserve von 1 Milliarde US-Dollar in bar.
Insgesamt halten Unternehmenstresuries und Spot-ETFs mittlerweile fast 11 Prozent aller ETH: 5,63 Prozent in Firmendepots, 5,09 Prozent in ETF-Strukturen. Diese Konzentration schränkt das handelbare Angebot ein, während gleichzeitig nur noch 10,5 Prozent aller Ether auf zentralen Börsen liegen – ein historischer Tiefstand.
Netzwerkwachstum bleibt robust
Trotz Kursschwäche floriert das Ethereum-Ökosystem. Allein im Dezember entstehen täglich durchschnittlich 163.000 neue Wallet-Adressen. Spitzentage wie der 2. Dezember verzeichneten knapp 197.400 Neuanlagen. Mit über 167,9 Millionen nicht-leeren Wallets übertrifft Ethereum Bitcoin (57,6 Millionen) deutlich.
Das im Dezember aktivierte Fusaka-Upgrade brachte wichtige Verbesserungen: PeerDAS verdoppelte die Datenkapazität für Layer-2-Lösungen, während Verkle Trees die Datenspeicherung effizienter gestalten. Die Transaktionskosten für Rollups sanken merklich – ein Schritt zur Skalierung des Netzwerks.
Im DeFi-Sektor behauptet Ethereum seine Dominanz mit 70 Milliarden US-Dollar Total Value Locked (63 Prozent Marktanteil) und 172,1 Milliarden US-Dollar Stablecoin-Versorgung. Besonders stark entwickelt sich die Tokenisierung realer Vermögenswerte: Der Markt wuchs seit Anfang 2024 um 735 Prozent auf 12,5 Milliarden US-Dollar – zwei Drittel davon auf Ethereum.
Kurzfristige Aussichten
Der Ausblick bleibt zweigeteilt. Ein Ausbruch über 3.150 US-Dollar könnte Short-Hedges unter Druck setzen und Richtung 3.447 US-Dollar führen – dem Dezember-Hoch vom 10. Dezember. Ein nachhaltiger Rutsch unter 2.980 US-Dollar hingegen öffnet Raum bis 2.740 US-Dollar.
Die Glassnode-Metrik "Seller Exhaustion Constant" steht bei 0,027 – dem niedrigsten Wert seit Juni 2025. Das bedeutet: Verkäufer sind noch nicht erschöpft, das Angebot überwiegt weiterhin die Nachfrage. Bis sich die ETF-Abflüsse stabilisieren und makroökonomische Klarheit einkehrt, dürfte Ethereum in einer Range verharren. Der Optionsverfall am 26. Dezember könnte die nächste Richtungsentscheidung bringen.
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