Große Adressen kaufen Ethereum in historischer Größenordnung, während andere Profis leise den Rückzug antreten. Parallel dazu ziehen Spot-ETFs Geld ab, und die Stimmung im Kryptomarkt kippt in Richtung Angst. Im Mittelpunkt steht die Frage, wie lange die aktuelle Unterstützung im Kurs hält – und welche Seite am Ende mehr Gewicht hat.

Privatanleger-Großwallets vs. ETF-Abflüsse

Ethereum steht zur Wochenmitte weiter unter Druck und tut sich schwer, die Marke von 3.000 US‑Dollar zurückzuerobern. Trotz spürbarer Nachfrage von langfristig orientierten Akteuren bleibt die Marktstimmung angespannt.

Auf der Käuferseite sticht Trend Research heraus, eine mit LD Capital verbundene Einheit. On-Chain-Daten zeigen, dass das Haus am 24. Dezember weitere 46.379 ETH im Gegenwert von rund 137 Millionen US‑Dollar aufgenommen hat.
- Gesamtbestand: rund 580.000 ETH (etwa 1,72 Milliarden US‑Dollar)
- Besonderheit: Der Zukauf erfolgte mit Hebel, obwohl das Engagement derzeit auf einem unrealisieren Verlust von rund 141 Millionen US‑Dollar liegt – ein klares Signal für hohen Langfrist‑Optimismus.

Auch BitMine Immersion Technologies (BMNR), der größte Unternehmenshalter von Ethereum, stützt den Markt indirekt. Das Unternehmen hat zwar heute keine große Transaktion gemeldet, bestätigte aber einen Zukauf von 13.412 ETH am 22. Dezember. Damit liegt der Treasury-Bestand bei etwa 4,06 Millionen ETH. Chairman Tom Lee verfolgt weiter das Ziel, rund 5 % des verfügbaren Angebots kontrollieren zu wollen.

Auf der Gegenseite steht Ethzilla (ETHZ, früher 180 Life Sciences). Das Unternehmen hat im laufenden Monat 24.291 ETH im Wert von etwa 74,5 Millionen US‑Dollar veräußert, um vorrangig besicherte Anleihen zurückzuführen. Gleichzeitig verabschiedet sich Ethzilla von seinem Modell einer „Digital Asset Treasury“ und will sich künftig auf die Tokenisierung realer Vermögenswerte (RWA) konzentrieren. Diese Verkäufe verstärken den Angebotsüberhang unterhalb von 3.000 US‑Dollar.

ETF-Abflüsse und Marktstimmung

Die Spot-ETFs auf Ethereum spiegeln die vorsichtige Haltung institutioneller Anleger wider. Daten vom 23. Dezember zeigen, dass US‑Spot‑ETFs Nettoabflüsse von rund 95,5 Millionen US‑Dollar verzeichneten. Damit setzt sich der Trend institutioneller Reduzierung fort.

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Besonders im Blick: Aktivitäten rund um einen BlackRock‑ETF, bei dem Verkäufe von etwa 25 Millionen US‑Dollar an ETH beobachtet wurden. Solche Bewegungen drücken zusätzlich auf die Stimmung, da sie als Signal sinkender institutioneller Überzeugung gewertet werden.

Der vielbeachtete Crypto Fear & Greed Index steht derzeit bei 27 und signalisiert „Fear“. Er macht damit den Bruch sichtbar zwischen schwächelnden Kryptokursen und Rekordständen an den traditionellen Aktienmärkten.

Charttechnik: Wichtige Marken im Fokus

Technisch bleibt die Lage angespannt. Ethereum handelt aktuell klar unter kurzfristig wichtigen gleitenden Durchschnitten, was auf einen brüchigen Aufwärtstrend hindeutet.

Der aktuelle Kurs liegt bei 2.929,50 US‑Dollar. Auf Sicht von sieben Tagen ergibt sich ein Minus von rund 1 %, auf 30‑Tage‑Basis steht dagegen ein Plus von gut 4 %. Damit notiert ETH noch immer knapp 38 % unter dem 52‑Wochen‑Hoch, aber einige Prozent über dem Jahrestief – ein Bild der Konsolidierung, nicht des Kollapses.

  • Widerstand: Die Zone um 3.000 US‑Dollar gilt als unmittelbare Hürde, darüber wartet bei rund 3.050 US‑Dollar die nächste Angebotszone.
  • Unterstützung: Auf der Unterseite rückt die Marke von 2.880 US‑Dollar in den Vordergrund. Ein Bruch könnte Abgaben in Richtung 2.845 bis 2.800 US‑Dollar auslösen.
  • Muster: Analysten sehen auf kurzfristigen Zeitebenen eine mögliche „Head-and-Shoulders“-Formation, die bei Bestätigung für weiter nachgebende Kurse sprechen würde. Gleichzeitig sorgt die aggressive Nachfrage von Adressen wie Trend Research und BitMine für eine potenziell stabile Auffangzone.

Der RSI von 42 signalisiert aktuell weder eine überkaufte noch eine stark überverkaufte Lage, sondern eher einen fragilen Zwischenzustand.

Protokoll-Update „Glamsterdam“ rückt nach hinten

Auf der Entwicklungsseite haben die Ethereum‑Core‑Entwickler den Zeitplan für das nächste große Upgrade präzisiert. Die „Glamsterdam“-Aktualisierung ist nun für die erste Jahreshälfte 2026 angepeilt – und damit später als frühere Spekulationen über einen Start Ende 2025.

Kernstück ist EIP‑7732 mit der Einführung der „Enshrined Proposer-Builder Separation“ (ePBS). Ziel sind geringere Zensurrisiken und eine effizientere Gas‑Nutzung. Die Verschiebung verschafft den Entwicklern mehr Zeit für Tests und Sicherheitsprüfungen, verzögert aber spürbare Skalierungs- und Effizienzgewinne ins kommende Jahr.

Fazit: Unterstützung als Gradmesser

In der aktuellen Marktphase prallen zwei Welten aufeinander: ETF‑Abflüsse und Verkäufe einzelner Unternehmen auf der einen Seite, aggressiver Langfristaufbau großer Wallets auf der anderen. Kurzfristig dürfte die Marke von 2.880 US‑Dollar als zentrale Orientierungsgröße dienen. Hält diese Unterstützung trotz institutioneller Abflüsse bis in das Jahr 2026 hinein, könnten die anhaltenden Akkumulationen großer Adressen zunehmend das Kräfteverhältnis im Ethereum‑Markt verschieben.

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