Ethereum: Angebot zieht sich zurück
Ethereum steht zum Jahresende 2025 im Spannungsfeld zwischen schwacher Charttechnik und auffälliger Nachfrage großer Adressen. Während der Kurs seit Wochen unter Druck steht, signalisieren On-Chain-Daten einen kräftigen Rückzug des Angebots aus dem Markt. Genau dieser Gegensatz macht die aktuelle Lage für Anleger spannend.
Kurs unter Druck, Technik skeptisch
Ethereum notiert aktuell bei rund 2.937 US‑Dollar und damit klar unter seinem 52‑Wochen-Hoch von 4.689 US‑Dollar. Gegenüber dem 50‑Tage-Durchschnitt von gut 3.095 US‑Dollar liegt der Kurs etwa 5 % zurück. Der RSI von 42 signalisiert aktuell eher neutrale bis leicht angeschlagene Marktstimmung.
Charttechnisch mehren sich die Warnsignale. Ein sogenanntes „Death Cross“, bei dem der 50‑Tage‑Durchschnitt unter den 200‑Tage‑Durchschnitt fällt, deutet auf ein angeschlagenes Momentum hin. Zudem sehen Analysten eine mögliche Schulter-Kopf-Schulter-Formation, die im negativen Szenario Rücksetzer in Richtung 2.400 oder sogar 2.000 US‑Dollar eröffnen könnte.
Kurzfristig gilt die Zone um 2.800 US‑Dollar als wichtige Unterstützung. Auf der Oberseite treffen Käufer laut Analyse zwischen 3.060 und 3.300 US‑Dollar auf spürbaren Widerstand. Das vierte Quartal verläuft insgesamt schwach und zählt zu den schwierigsten Schlussquartalen für Ethereum seit mehreren Jahren.
Institutionelle kaufen konsequent zu
Parallel zur zähen Kursentwicklung zeigt sich im Hintergrund ein anderes Bild: Große Adressen nutzen die Schwäche, um Positionen massiv auszubauen.
- BitMine Immersion Technologies hat am 23. Dezember 67.886 ETH für rund 201 Mio. US‑Dollar zugekauft.
- Der Bestand steigt damit auf 4,066 Mio. ETH – etwa 3,37 % des zirkulierenden Angebots.
- Ziel des Unternehmens ist es, langfristig 5 % der gesamten Ethereum-Menge zu kontrollieren – intern als „Alchemy of 5%“ bezeichnet.
Auch Trend Research beschleunigt seine Käufe. Am 24. Dezember kamen weitere 46.379 ETH hinzu, der Gesamtbestand liegt nun bei etwa 580.000 ETH. Damit zählt Trend Research zu den größten privaten Haltern und steht hinter SharpLink Gaming (859.853 ETH) und BitMine.
Diese Zuflüsse entziehen dem Markt erhebliche Liquidität – ein Punkt, der bei der Bewertung der schwachen Kursentwicklung eine zentrale Rolle spielt.
ETF-Abflüsse und Asset Manager
Auf der anderen Seite sorgen börsengehandelte Produkte kurzfristig für Gegenwind. Die US‑Spot‑Ethereum‑ETFs verzeichneten am 23. Dezember Nettoabflüsse von rund 95,5 Mio. US‑Dollar. Das signalisiert, dass ein Teil der institutionellen Nachfrage derzeit über regulierte Vehikel eher ab- als aufgebaut wird.
BlackRock, der weltweit größte Vermögensverwalter, war am 24. Dezember ebenfalls aktiv. On‑Chain‑Daten zeigen eine Einzahlung von Ethereum im Gegenwert von 29 Mio. US‑Dollar bei Coinbase Prime. Diese Bewegung fällt mit Abflüssen aus dem ETHA‑ETF am Vortag zusammen und deutet auf Liquiditätsmanagement im Zuge von Rückgaben hin.
On-Chain-Daten: Angebotsknappheit baut sich auf
Die Blockchain-Daten zeichnen ein deutlich strukturell bullisheres Bild als der kurzfristige Kursverlauf:
- Sinkende Börsenbestände: In den vergangenen zwölf Monaten sind die Ethereum-Bestände auf zentralen Börsen von 20,8 Mio. ETH auf 16,4 Mio. ETH gefallen. Der Abzug von 4,4 Mio. ETH spricht dafür, dass mehr Coins in Cold Wallets oder Staking-Verträgen landen und damit kurzfristig nicht verkaufsbereit sind.
- Whale-Accumulation: Adressen mit 10.000 bis 100.000 ETH haben ihre Bestände im gleichen Zeitraum von rund 17 Mio. auf über 21 Mio. ETH aufgebaut. Große Marktteilnehmer sichern sich also zunehmend Volumen.
- Staking wächst weiter: Rund 29,4 % des gesamten Ethereum-Angebots sind inzwischen gestakt. BitMine plant zudem, seine umfangreichen Bestände ab 2026 über das „Made in America Validator Network“ (MAVAN) ins Staking zu überführen, was das zirkulierende freie Angebot weiter verringern würde.
In Summe deutet vieles auf einen sich aufbauenden „Supply Shock“ hin: Immer mehr ETH werden langfristig gebunden, während weniger Einheiten auf Börsen frei verfügbar sind.
Weitere Entwicklungen im Ökosystem
Auch im Umfeld des Netzwerks gab es in den vergangenen Tagen relevante Meldungen:
- Die Kryptobörse Binance führt am 25. Dezember Wartungsarbeiten an den Ethereum-Wallets durch. Ein- und Auszahlungen werden zeitweise ausgesetzt, der Handel selbst läuft jedoch weiter.
- Kryptoinvestor Arthur Hayes hat in der vergangenen Woche rund 1.871 ETH (etwa 5,53 Mio. US‑Dollar) verkauft und die Mittel in DeFi‑Tokens wie ENA, PENDLE und ETHFI umgeschichtet. Das signalisiert eine taktische Rotation in risikoreichere Protokolle innerhalb des Kryptosektors.
Fazit: Entscheidend bleibt die 2.800‑Dollar-Zone
Zum Jahresende 2025 prallen bei Ethereum gegensätzliche Kräfte aufeinander: Schwache Quartalsperformance, negative Chartmuster und ETF‑Abflüsse auf der einen Seite, massive Akkumulation großer Adressen und sinkende Börsenbestände auf der anderen. Kurzfristig bleibt die Unterstützungszone um 2.800 US‑Dollar der zentrale Orientierungspunkt – hält sie, behält das Szenario eines sich allmählich verknappenden Angebots trotz der aktuellen Zurückhaltung am Markt Gewicht.
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