Bremer Windkraft-Entwickler meldet Rekord-Pipeline von 1,2 Gigawatt – doch die Aktie bleibt unter Druck. Was läuft schief bei einem Unternehmen, das operativ auf Hochtouren läuft, aber trotzdem seine Gewinnprognose drastisch kürzen musste? Ein Blick hinter die Kulissen zeigt: Die Verschiebung könnte zum Problem werden.

Gewinnwarnung trifft operative Stärke

Die Zahlen des dritten Quartals offenbaren ein Paradox: Während Energiekontor operativ so stark dasteht wie nie zuvor, musste der Konzern seine Gewinnerwartung für 2025 regelrecht halbieren. Von ursprünglich 70 bis 90 Millionen Euro EBT bleibt nur noch eine Spanne von 30 bis 40 Millionen Euro übrig.

Was ist passiert? Projektverzögerungen durch externe Faktoren und veränderte Rahmenbedingungen – besonders bei britischen Vorhaben – zwingen das Management zum Umdenken. Die gute Nachricht: Die Projekte selbst bleiben intakt, ihre Ergebnisbeiträge verschieben sich lediglich ins Jahr 2026.

Bauaktivitäten auf Allzeithoch

Trotz der Prognoseanpassung läuft die Projektmaschine auf vollen Touren. Per Ende September befanden sich 17 Projekte mit einer kombinierten Kapazität von 552 Megawatt im Bau oder in der Bauvorbereitung – ein Allzeithoch für den Konzern.

In den ersten neun Monaten verkaufte Energiekontor fünf Windprojekte mit insgesamt 115 Megawatt Leistung:

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Zusätzlich sicherte sich das Unternehmen Zuschläge für zwölf Wind- und ein Solarprojekt mit mehr als 320 Megawatt Kapazität bei den Bundesnetzagentur-Ausschreibungen.

Rekord-Pipeline als Wachstumsgarant

Die Projektpipeline erreicht neue Dimensionen: 30 Baugenehmigungen mit rund 1,1 Gigawatt Gesamtnennleistung lagen zum Berichtsstichtag vor – nach dem Stichtag sogar 1,2 Gigawatt. Diese Pipeline soll die Basis für künftiges Wachstum bilden.

Parallel baut Energiekontor sein eigenes Parkportfolio konsequent aus. Mit derzeit 40 Wind- und Solarparks (448 Megawatt) und den laufenden Eigenbauprojekten soll das Portfolio auf etwa 650 Megawatt anwachsen. Diese eigenen Anlagen generieren kontinuierliche Stromerlöse und stabilisieren das Geschäftsmodell.

CEO bleibt optimistisch – zu Recht?

"Trotz der aktuell herausfordernenden Marktbedingungen bleibt Energiekontor wirtschaftlich sehr stabil und operativ hochdynamisch", betont CEO Peter Szabo. Das Unternehmen versichert, dass die Verschiebung keine Kapazitätsengpässe für andere Projekte in fortgeschrittenen Entwicklungsstadien schaffe.

Zur Finanzierung des weiteren Wachstums emittierte der Konzern im August eine nachhaltige Unternehmensanleihe über 15 Millionen Euro, die bis Ende November gezeichnet werden kann.

Die zentrale Frage bleibt: Wird 2026 das Aufholjahr, auf das Anleger hoffen dürfen? Die operative Stärke ist unbestritten – doch die Verschiebung von Ergebnissen nährt Zweifel am Timing. Mit einem RSI von 20,8 zeigt die technische Lage extreme Überverkauftheit. Kann die Rekord-Pipeline diese Belastung überkompensieren?

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