Eli Lilly Aktie: Endlich Höhenflüge!
Eli Lilly steht zum Jahresende 2025 zwischen zwei starken Kräften: Auf der einen Seite erhöht Hauptkonkurrent Novo Nordisk den Druck im lukrativen Gewichtsverlustmarkt, auf der anderen Seite sorgen Übernahmegerüchte um das Biotech-Unternehmen Abivax für Fantasie bei der Pipeline-Erweiterung. Im Kern geht es darum, ob Eli Lilly seine starke Ausgangsposition in einem immer härteren Umfeld behaupten und zugleich sinnvoll ausbauen kann.
Novo Nordisk zieht bei oralen Abnehmpillen davon
Den stärksten Gegenwind spürt Eli Lilly aktuell ausgerechnet im Kerngeschäft mit GLP‑1-basierten Abnehmmedikamenten. Die US-Gesundheitsbehörde FDA hat am 22. Dezember 2025 die orale Version des Gewichtsverlustmittels Wegovy (Semaglutid) von Novo Nordisk zugelassen. Damit verschafft sich der dänische Wettbewerber einen klaren Vorsprung im Markt für Abnehmpillen.
Eli Lilly arbeitet zwar mit Orforglipron an einem eigenen oralen Kandidaten, doch Novo Nordisk ist nun zuerst am Markt. Besonders brisant: Nach der FDA-Entscheidung legte die Novo-Nordisk-Aktie am 23. Dezember um rund 9 % zu – ein deutliches Signal, wie stark Investoren den Timing-Vorteil der Dänen werten.
Analysten sehen darin vor allem ein Zeitproblem für Eli Lilly. Tabletten gelten für viele Patienten als bequemer als Injektionen, was die Marktakzeptanz deutlich erhöhen kann. Je länger Lilly mit einer eigenen oralen Alternative braucht, desto größer ist das Risiko, dass Novo in diesem Segment spürbare Marktanteile sichert, bevor Lilly nachziehen kann.
Abivax-Gerüchte: Pipeline verbreitern statt nur GLP‑1
Für eine Gegenbewegung beim Sentiment sorgen Spekulationen um eine strategische Übernahme. Laut der französischen Publikation La Lettre soll Eli Lilly in konkreten Gesprächen mit Abivax (ABVX) stehen. Das französische Biotech ist vor allem durch den Wirkstoffkandidaten Obefazimod gegen Colitis ulcerosa aufgefallen.
Die Übernahmegerüchte ließen die Abivax-Aktie in den vergangenen Handelstagen zeitweise zwischen 6 % und 21 % steigen. Berichten zufolge haben Vertreter von Eli Lilly bereits mit dem französischen Finanzministerium über regulatorische Rahmenbedingungen einer möglichen Transaktion gesprochen – ein Hinweis darauf, dass es sich nicht nur um vage Planspiele handeln dürfte.
Ein erfolgreicher Deal würde Abivax’ Pipeline, insbesondere Obefazimod, in das Portfolio von Eli Lilly integrieren. Am Markt wird das als Versuch gewertet, die Ertragsbasis breiter aufzustellen und sich nicht ausschließlich auf den hochkompetitiven GLP‑1-Gewichtsverlustmarkt zu verlassen. Strategisch ginge es damit um eine Diversifikation der künftigen Umsatzströme, ohne das bestehende Wachstumsfeld zu vernachlässigen.
Bewertung spiegelt hohe Erwartungen
Die aktuellen Kennzahlen von Eli Lilly zeigen, wie stark das Unternehmen bereits gewachsen ist – und wie hoch die Erwartungen für 2026 liegen. Der Aufschwung der vergangenen zwölf Monate hat die Bewertung deutlich nach oben getrieben, die Aktie notiert weiterhin in der Nähe ihrer Jahreshochs. In Euro umgerechnet liegt der Kurs heute bei 909,20 €, womit der Titel seit Jahresanfang um knapp 20 % zugelegt hat.
Im dritten Quartal 2025 erzielte Eli Lilly einen Umsatz von 17,6 Mrd. US‑Dollar, was einem Plus von 53,9 % gegenüber dem Vorjahr entspricht. Der Gewinn je Aktie lag mit 7,02 US‑Dollar klar über den Markterwartungen von 6,42 US‑Dollar. Für das Gesamtjahr 2025 stellt das Management einen Gewinn je Aktie von 23,00 bis 23,70 US‑Dollar in Aussicht. Der Markt preist damit nicht nur das aktuelle Wachstum, sondern auch eine Fortsetzung dieser Dynamik im Jahr 2026 ein.
Wichtige Eckdaten im Überblick:
- Q3-Umsatz: 17,6 Mrd. US‑Dollar (+53,9 % gegenüber Vorjahr)
- Q3-EPS: 7,02 US‑Dollar (über den Schätzungen von 6,42 US‑Dollar)
- Prognose 2025: 23,00–23,70 US‑Dollar Gewinn je Aktie
Die Analystenseite bleibt positiv gestimmt: Das Konsensrating liegt bei „Moderate Buy“, das mittlere Kursziel bei rund 1.145 US‑Dollar. Das unterstreicht, dass trotz des bereits starken Kursanstiegs weiteres Aufwärtspotenzial gesehen wird – allerdings unter der Voraussetzung, dass das hohe Wachstumsniveau gehalten werden kann.
Institutionelle Bewegungen und politische Dimension
Die institutionellen Investoren senden derzeit gemischte Signale. Arvest Investments Inc. hat seine Beteiligung im dritten Quartal 2025 um 185,5 % aufgestockt. Im Gegensatz dazu reduzierte Exchange Traded Concepts LLC seinen Bestand um 48,1 %. Diese gegensätzlichen Bewegungen spiegeln die Unsicherheit darüber wider, ob die aktuelle Bewertung nach der starken Rallye noch attraktiv genug ist.
Zusätzliche Aufmerksamkeit erhält Eli Lilly durch einen ungewöhnlichen geopolitischen Aspekt. Wie das Wall Street Journal am 24. Dezember berichtete, wurde das Abnehmpräparat Zepbound von der US-Regierung als Verhandlungsinstrument in Gesprächen mit Belarus über Gefangenenaustausche eingesetzt. Finanziell ist dieser Vorgang kaum relevant, er zeigt aber, welche internationale Bedeutung einige Schlüsselmedikamente von Lilly inzwischen haben.
Fazit: Zwei entscheidende Weichen für Anfang 2026
Zum Jahresende 2025 bleibt die Eli-Lilly-Aktie trotz des neuen Konkurrenzdrucks von Novo Nordisk stabil in einem engen Korridor nahe ihren Hochs. Der Markt balanciert derzeit zwei zentrale Einflussfaktoren: den Markteintritt der oralen Wegovy-Pille ab Januar 2026 und die Möglichkeit einer Abivax-Übernahme zur Stärkung und Diversifizierung der Pipeline.
Kurzfristig rücken damit vor allem zwei Punkte in den Fokus: Wie schnell und erfolgreich Novo Nordisk die orale Variante kommerziell ausrollt – und ob Eli Lilly die Spekulationen um Abivax in eine konkrete Transaktion überführt. Solange der Markt diese Fragen abwägt, dürfte die bestehende Unterstützungszone im Bereich umgerechnet rund 1.007 US‑Dollar eine wichtige technische Marke für Trader und kurzfristig orientierte Anleger bleiben.
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