Heimische Finanzexperten sind sich weitgehend einig: Ein Investment in österreichische Aktien macht Sinn. Erstens spricht dafür, dass die Wiener Börse ein gewisses Eigenleben führt und sich daher innerhalb eines Portfolios zur Risikoreduktion eignet. Zweitens liegt die Dividendenrendite der Top-Titel im Schnitt bei etwa fünf Prozent, was Wien immer mehr zum Dividendenmarkt macht. Aus Sicht von Andreas Perauer, Fondsmanager des Raiffeisen-Nachhaltigkeit-ÖsterreichPlus-Aktien, bietet der Wiener Markt aber noch mehr, nämlich hochinnovative Unternehmen, die zu den Weltmarktführern in ihren Branchen zählen und Topunternehmen im Bereich der Nachhaltigkeit. „Aus diesem Blickwinkel wird der österreichische Markt oft übersehen, worin aber wiederum ein gewisses Potenzial steckt.“

Die positive Meinung zu österreichischen Aktien wird auch von internationalen Anlegern, vor allem Institutionellen, geteilt. Immerhin zählten diese, etwa Fondsgesellschaften oder Staatsfonds, 2022 zu den bedeutendsten Anlegergruppen im ATXPrime. Den größten Anteil am institutionell gehaltenen Streubesitz besaßen nach wie vor US-Großinvestoren, danach rangierten Investoren aus Großbritannien und erst an dritter Stelle solche aus Österreich.

Der Raiffeisen-Nachhaltigkeit-ÖsterreichPlus-Aktien, der ausschließlich auf Basis von ESG-Kriterien investiert, legt zwar mindestens 51 Prozent in österreichischen Aktien an, zusätzlich wird aber auch in Unternehmen veranlagt, deren Sitz oder Tätigkeitsschwerpunkt in Deutschland oder der Schweiz liegt. Laut Länderverteilung per 30.6.2023 machte der Anteil Österreichs rund 52,5 Prozent des Fondsvermögens aus, 25,3 bzw. 19,7 Prozent wurden in deutsche bzw. Schweizer Unternehmen veranlagt. Die Positionierung im sehr gut gelaufenen deutschen Aktienmarkt hat laut Perauer dazu beigetragen, dass sich der Fonds gegenüber dem ATX gut behaupten konnte.

Die relativ geringe Gewichtung des Finanzsektors im Fonds (Gewichtung der Finanzbranche im ATX liegt bei zirka 41 Prozent) fungierte dabei als Auffangnetz. Immerhin hatte im März die Pleite mehrerer US-Banken und die in Schieflage geratene Schweizer Großbank Credit Suisse den finanzlastigen ATX um rund zehn Prozent und damit deutlich stärker als den deutschen DAX oder den breiten europäischen Stoxx600, nach unten gezogen. Year-to-date konnte sich der Fonds mit einem Plus von 11 Prozent gut halten und zeigte dabei eine starke Outperformance gegenüber dem ATX (+1,74 Prozent).

Während sich das österreichbezogene Investment im Fonds eher auf Unternehmen aus den Branchen Finanz, Industrie sowie Roh-, Hilfs- & Betriebsstoffe fokussiert, setzt man in Deutschland und der Schweiz auf Sektoren, die es in Österreich nicht oder nur in einem geringen Ausmaß gibt. „Dabei stehen vor allem der IT-, Konsum- und Gesundheitssektor im Vordergrund, aber auch Unternehmen entlang der Wertschöpfungskette der Erneuerbaren Energien spielen eine wesentliche Rolle“, so Perauer, der darin vor allem Vorteile aus Diversifikations- und Nachhaltigkeitsaspekten sieht. Im Interview auf den Folgeseiten erläutert der Fondsmanager außerdem die wirtschaftlichen Zukunftsaussichten in den Zielländern des Fonds, geht auf die mittelfristige Investmentstrategie ein und nimmt zum Nachhaltigkeitsfortschritt österreichischer Unternehmen Stellung. 

INFO Raiffeisen-Nachhaltigkeit-ÖsterreichPlus-Aktien (R) T

ISIN: AT0000805189 (thesaurierend)

Fondstyp: Aktienfonds

KAG: Raiffeisen KAG

Auflage: 16.10.1989

Performance seit Auflage: 4,52% (p.a.)

Fondsvol.: 141,0 Mio. Euro

Fondswährung: Euro

Performance 1 J.: 9,36% p.a.

Performance 3 J.: 9,22% p.a.

Laufende Kosten: 1,85% p.a.

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