Diginex Aktie: Erschütterungen voraus?

Die Expansionspläne des RegTech-Spezialisten Diginex kommen an der Börse überhaupt nicht gut an. Statt Euphorie herrscht nackte Panik: Der Kurs hat sich binnen eines Monats fast halbiert. Was treibt die Anleger trotz prominenter Zukaufpläne in die Flucht?

Dramatischer Kursverfall

Die jüngsten Kursverluste sind massiv. Mit einem Minus von rund 49 Prozent allein im letzten Monat und über 17 Prozent in der vergangenen Woche befindet sich das Papier im freien Fall. Zuletzt rutschte die Notierung an der NASDAQ weiter ab und kämpft nun im Bereich von 8,70 US-Dollar (ca. 7,46 Euro). Der Abstand zum 52-Wochen-Hoch von knapp 40 US-Dollar illustriert den enormen Vertrauensverlust eindrucksvoll.

Strategischer Zukauf verpufft

Auslöser der Verkaufswelle ist paradoxerweise eine Nachricht, die das Wachstum eigentlich beschleunigen sollte: die geplante Übernahme der KI-Plattform Plan A. Das Zielunternehmen gilt als Spezialist für CO2-Bilanzierung und bringt namhafte Kunden wie BMW, Visa und die Deutsche Bank mit in die Partnerschaft.

Doch der Markt bewertet die Risiken derzeit höher als die strategischen Synergien im ESG-Sektor. Da die Transaktion als "All-Share"-Deal geplant ist, fürchten Aktionäre eine deutliche Verwässerung ihrer bestehenden Anteile. Zudem scheinen Investoren an einer schnellen und kosteneffizienten Integration der neuen Technologie zu zweifeln.

Bären dominieren das Geschehen

Charttechnisch ist der Boden unter den Füßen weggebrochen. Der Kurs notiert weit unter den relevanten gleitenden Durchschnitten. Zwar deutet der extrem niedrige RSI (Relative Strength Index) auf eine überverkaufte Situation hin, die theoretisch eine technische Gegenbewegung ermöglichen könnte, doch das Verkaufsmomentum bleibt ungebrochen hoch.

Solange keine Klarheit über das genaue Ausmaß der Kapitalverwässerung herrscht, dürfte der Verkaufsdruck anhalten. Die strategisch sinnvolle Erweiterung durch Plan A wird aktuell von den finanziellen Sorgen der Bestandsaktionäre überschattet. Für eine nachhaltige Stabilisierung müssen die Käufer zunächst das immense Abwärtsmomentum brechen.