Während die Auslieferungen einbrechen und ein Sparprogramm läuft, geht Daimler Truck in die Offensive: Vorstand Andreas Gorbach fordert das Ende der Wasserstoff-Debatte und setzt auf die umstrittene Technologie als Zukunft des Schwerlastverkehrs. Doch kann ausgerechnet H2 den angeschlagenen Nutzfahrzeughersteller wieder auf Kurs bringen?

Klare Ansage: Schluss mit der Diskussion

Gorbach macht ernst mit der Wasserstoff-Strategie. Der Vorstand argumentiert, dass die oft kritisierte Effizienz von Wasserstoff durch günstige Herstellung in sonnenreichen Regionen kompensiert werden kann. Seine Botschaft ist eindeutig: Die Diskussion um vermeintlich schlechtere Wirkungsgrade müsse beendet werden.

Besonders brisant: Wasserstoff könnte Europa dabei helfen, seine Energieabhängigkeit zu reduzieren. Mehr als die Hälfte der Primärenergie wird derzeit importiert – ein strategischer Nachteil, den speicher- und handelbarer Wasserstoff ausgleichen könnte.

Drei entscheidende Hürden

Die Wasserstoff-Vision steht allerdings vor gewaltigen Herausforderungen:

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  • Betriebskosten: H2-Fahrzeuge müssen profitabel werden, damit Spediteure umsteigen
  • Infrastruktur: Ohne Tankstellen-Netz bleiben die Lkws nutzlos
  • Energiepreise: Die aktuellen Kosten machen Wasserstoff wirtschaftlich unattraktiv

Gorbach appelliert an die Politik, endlich die notwendigen Rahmenbedingungen zu schaffen. Ohne Planungssicherheit und Investitionsanreize bleibt die Technologie Zukunftsmusik.

Anleger zeigen sich skeptisch

Trotz der offensiven Wasserstoff-Strategie reagiert die Börse verhalten. Die Aktie tendiert seitwärts und zeigt sich von Gorbachs Vorstoß unbeeindruckt.

Das Zögern der Investoren ist nachvollziehbar: Daimler Truck kämpft mit deutlich rückläufigen Auslieferungen, besonders in Europa. Das bereits angekündigte Sparprogramm "Cost Down Europe" soll die Kostenstrukturen verbessern – ein Zeichen dafür, dass der Konzern unter Druck steht.

Kann Wasserstoff die Wende bringen, oder ist es nur ein Ablenkungsmanöver von den aktuellen Problemen? Die nächsten Quartale werden zeigen, ob Daimler Truck seine Zukunftswette gewinnt.

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