Der Quantencomputer-Pionier D-Wave Quantum erlebt nach dem jüngsten Hype einen schmerzhaften Realitätscheck. Die Aktie verliert an Schwung und steht plötzlich im Fokus skeptischer Analysten. Während die Technologie weiterhin als revolutionär gilt, stellen sich Investoren eine entscheidende Frage: Rechtfertigt das Zukunftspotenzial wirklich die aktuelle Bewertung?

Technische Warnsignale häufen sich

Die Stimmung am Markt hat sich gedreht. Trotz positiver Handelstage in sechs der letzten zehn Sitzungen zeigt die technische Analyse deutliche Schwachstellen auf. Analysten stuften die Aktie von "Hold/Accumulate" auf "Sell" herab – ein klares Warnsignal für Investoren.

Das erhöhte Handelsvolumen bei fallenden Kursen deutet auf verstärkten Verkaufsdruck hin. Offenbar nutzen Anleger die jüngsten Kurserholungen als Ausstiegschance.

Bewertung im Fokus der Kritik

Der Hauptkritikpunkt liegt in der extremen Bewertung des Unternehmens. Mit einer Marktkapitalisierung von 5,3 Milliarden Dollar handelt D-Wave Quantum zum 140-fachen der für das nächste Jahr prognostizierten Umsätze.

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Noch drastischer wird das Bild beim Blick auf 2027: Selbst bei erwarteten Erlösen von 74 Millionen Dollar entspricht dies dem 72-fachen der Umsatzprognose. Diese Premiumwerte sind selbst für Technologieunternehmen außergewöhnlich hoch – insbesondere da das Unternehmen weiterhin Verluste schreibt.

Kapitalmaßnahme als Zeitkauf

Kürzlich schloss D-Wave eine 400-Millionen-Dollar-Aktienplatzierung ab, die zu einem Durchschnittspreis von 15,18 Dollar je Aktie erfolgte. Diese Maßnahme stärkt zwar die Liquidität, birgt aber das Risiko einer Verwässerung für bestehende Aktionäre.

Die frischen Mittel sollen dem Unternehmen Zeit verschaffen, endlich den Weg zur Profitabilität zu finden – ein Ziel, das bisher verfehlt wurde. Ob dieser Zeitkauf ausreicht, um die hohen Erwartungen zu erfüllen, bleibt die entscheidende Frage für Investoren.

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